Wettlauf um Features

Ein Feature, das VMware und Citrix bereits heute bieten, Microsoft hingegen frühestens in zwei Jahren, ist Live Migration: Damit können virtuelle Maschinen im laufenden Betrieb ohne Unterbrechungen von einem physischen Rechner auf einen anderen verschoben werden. Andere zweckmäßige Leistungsmerkmale offeriert bislang kein Hypervisor-Hersteller, sodass die Anwender auf Werkzeuge von Spezialherstellern oder Systemmanagement-Firmen zurückgreifen müssen. Das gilt zum Beispiel für die Daten bei einer Live Migration von virtuellen Maschinen: um deren Backup sicherzustellen, hat das IT-Schwergewicht HP neuerdings im Rahmen seines Produkts Data Protector das Feature Zero Downtime Protection für VMware ESX. Für die im September vorgestellte neue Version 5 des Xen Server von Citrix wartet der Spezialist Marathon im Rahmen seines Produkts EverRun mit vergleichbarer Funktionalität auf.
Manche Investitionen, die VMware in der Anfangszeit getätigt hat, sind inzwischen hinfällig geworden: Weil nun die Chip-Hersteller für Anknüpfungspunkte sorgen, muss sich die Virtualisierungssoftware heute nicht mehr um die Schnittstellen dazu kümmern. Gegenwärtig schätzt Gartner-Analyst Butler den Marktanteil von VMware am Server-Virtualisierungsmarkt auf rund 90 Prozent. Bislang seien freilich nicht einmal zehn Prozent der weltweit im Einsatz befindlichen x86-Server virtualisiert. So überrascht es nicht, dass mittlerweile auch andere Anbieter auf den Markt drängen. Im Jahr 2012, prognostiziert Butler, werde VMware immer noch mehr als 60 Prozent dieses Marktes besitzen; als Nummer zwei erwartet er Spätstarter Microsoft mit mindestens 30 Prozent Anteil.