Neutraler Workshop für Betriebssystem-Auswahl
Weil Semiramis komplett in Java entwickelt ist, taugten als Betriebssystem Microsoft und Linux. Darüber, welche Lösung geeigneter sei, gingen die Meinungen bei Sonax auseinander. »Wir durften wir den Zeitplan der Semiramis-Einführung nicht gefährden, wollten aber eine von allen getragene Entscheidung treffen, weil eine neue IT-Plattform breite Akzeptanz benötigt«, sagt Gerhard Jahn, IT-Leiter von Hoffman Mineral. Ein eintägiger Workshop mit dem IT-Berater und Dienstleister Advantegy, einem Unternehmen der Becom-Gruppe, sollte zu einer vorurteilsfreien Entscheidung führen.
Becom beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und setzte 2004 rund 155 Millionen Euro um, Adantegy ist der Consulting-Zweig des Unternehmens. Der Integrator ist IBM Premier Business Partner und realisiert IT-Infrastrukturen aus den Bereichen Server, Storge, Virtualisierung, Hochverfügbarkeit und Security.
Im Vorfeld des geplanten Workshops entwickelten die Berater aufgrund von Einzelinterviews Fachvorträge. »Anhand von Praxisbeispielen konnten wir zeigen, dass Windows bei richtigem Betrieb durchaus stabil läuft und sich zukünftig auch Linux verstärkt zur Zielscheibe von Malware-Angriffen entwickeln kann«, erklärt Simon Fischer, Experte der Becom-Gruppe. Umgekehrt entkräfteten die Berater typische Vorurteile gegenüber Linux und informierten über dessen professionellen Einsatz in Unternehmen.
Die Teilnehmer des Workshops gewichteten danach Entscheidungskriterien wie Administrierbarkeit, Sicherheit oder Stabilität und ordneten ihnen Aussagen wie etwa »Linux-Kommandozeile bietet viele Möglichkeiten des Systemeingriffs« zu. Schließlich vergab jeder Teilnehmer Punkte für die Leistungsfähigkeit der Betriebssysteme. Das Ergebnis: 118 Punkte für Linux, 114 für Windows. »Trotz der knappen Entscheidung war klar, dass alle Beteiligten das objektiv ermittelte Ergebnis für die Zukunft gemeinsam vertreten«, sagt Jahn.
Als Datenbankbasis wurde Oracle Real Application Cluster (RAC) 10G ausgewählt. Ausschlaggebend dafür war das Clustering: Zwei Rechnerknoten sind im Verbund aktiviert und greifen auf dieselbe Datenbank zu. Fällt ein Rechner aus, können die Clients ohne Anlaufzeit auf dem verbleibenden Rechnerknoten weiter arbeiten. Lasten lassen sich auf alle Clusterknoten verteilen.
Bei der Hardware entschied sich das Unternehmen für zwei redundant arbeitende, Intel-basierende, hochskalierbare X445 DB-Server mit großem Arbeitsspeicher aus IBMs xSeries. Weil Oracle RAC gemeinsam nutzbare Storage voraussetzt, plante Sonax hinter IBM Storage Server DS4300 auch ein Storage Area Network (SAN).