Das Netz von Technologiepartnerschaften spielt zugleich eine entscheidende Rolle beim Ausbau des indirekten Vertriebs. Denn VMware möchte künftig den eigenen Channel noch enger mit den Partnerorganisationen anderer Anbieter verzahnen. Dabei setzt VMware auf Unterstützung durch die Distribution, die künftig verstärkt Bündel aus Virtualisierungs- Software und Produkten von Technologiepartnern schnüren soll. Ein Beispiel dafür ist der Value Added Distributor (VAD) Magirus, der VMware-Produkte bereits erfolgreich mit Storage-Management-Lösungen kombiniert. Weitere VADs in Deutschland sind Azlan und DNS. Marktpotenzial für Partner sieht VMware derzeit vor allem bei Themen wie Systemmanagement, Datacenter Automation und Disaster Recovery.
Trotz allem ist die Marktposition von VMware nicht unangefochten. Mit Microsoft und Citrix rüsten sich zwei Rivalen zum Angriff auf den Marktführer. Citrix kaufte im vergangenen Sommer den kleinen Virtualisierungsspezialisten Xensource, und Microsoft kommt um die Jahresmitte 2008 mit einer eigenen Technologie auf den Markt. Deshalb arbeitet VMware konsequent darauf hin, das eigene Ökosystem zu erweitern und die Beziehungen zu vertiefen. Zu den eher technischen Ankündigungen der VMworld gehörten OEMVereinbarungen mit den Hardware- Herstellern Dell, Fujitsu- Siemens, HP und IBM, die den Hypervisor ESX 3i, die Basistechnologie von VMware, künftig in ihre Server-Systeme einbetten. Diese Abkommen lassen sich als Abwehrstrategie gegen den Branchenriesen Microsoft interpretieren, der seine Hyper-V-Technologie künftig zusammen mit der Windows-Plattform ausliefert. Darüber hinaus stellte VMware in Cannes ein Sicherheitskonzept für virtuelle Maschinen vor, an dem bereits 20 Security-Anbieter mitarbeiten.
Alles in allem ist das Marktpotenzial noch riesig. Von allen Unternehmen weltweit, die mindestens zehn Server betreiben, setzen erst vier Prozent auf Virtualisierung. Ebenso lässt sich die Durchdringung bei den Bestandskunden noch deutlich steigern. Wenn sich Virtualisierung bei einem Anwender nicht durchsetzt, so liegt das mitunter an der Verfügbarkeit von Anwendungen. Denn längst nicht alle Applikationen sind für virtuelle Infrastrukturen zertifiziert. Deshalb war es ein großer Erfolg für VMware, dass im vergangenen Dezember der ERP-Riese SAP ankündigte, den Betrieb seiner Business-Lösungen auf virtuellen Maschinen zu unterstützen. Die 130 Applikationspartner von VMware repräsentieren knapp die Hälfte des Software-Markts.