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Lazy Friday: Tückische IT

Japan löst das Renten-Problem

Autor:Bernd Reder • 23.4.2009 • ca. 0:40 Min

Renten sparen, aber wie? Ganz einfach, indem man die Daten der Bezieher durcheinander wirbelt.(Foto: Pixelio / Paul Marx)
Renten sparen, aber wie? Ganz einfach, indem man die Daten der Bezieher durcheinander wirbelt.(Foto: Pixelio / Paul Marx)

Bekanntlich laufen alternde Gesellschaften wie Japan und Deutschland in ein Riesenproblem hinein: Woher das Geld für die vielen Rentner nehmen?

Kreative Beamte in Japan fanden Ende 2007 zusammen mit Software-Entwicklern eine Lösung: Ein kleiner Fehler in einem Programm der japanischen Rentenversicherungsanstalt führte dazu, dass rund 65 Millionen Datensätze von Rentnern und Arbeitnehmern den jeweiligen Personen nicht mehr zugeordnet werden konnten. Und das hieß: keine Zuordnung, kein Rentenanspruch.

Leider erwiesen sich Vorgesetzte der findigen Beamten als Spielverderber. Sie ordneten an, rund 100 Millionen Japaner anzuschreiben und zu bitten, ihre Rentenansprüche nochmals bei der Behörde geltend zu machen, nötigenfalls durch erneute Vorlage der entsprechenden Bescheinigungen.

Auch die bundesdeutsche Bundesversicherungsanstalt für Angestellte ist bei ihren Feldversuchen noch nicht weit gekommen. Bei einem Testlauf im Jahr 2000 wurden die Rentenbeiträge von Arbeitslosen falsch verbucht. Erst 2002 räumte die Behörde den Fehler ein und versicherte, den Betroffenen würden selbstverständlich keine Nachteile entstehen – klar, das nehmen wir euch voll ab, Jungs!