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Lazy Friday: Tückische IT

Auch im Weltraum droht der Bug

Autor:Bernd Reder • 23.4.2009 • ca. 0:45 Min

Ende eines Dienstflugs: Nach 40 Sekunden torpedierte fehlerhafte Software den Flug einer Ariane 5.
Ende eines Dienstflugs: Nach 40 Sekunden torpedierte fehlerhafte Software den Flug einer Ariane 5.

Nicht nur auf unserem Heimatplaneten lauert der Software-Bug. Auch die Weltraumfahrt ist nicht vor den kleinen Unzulänglichkeiten von Rechnern und ihrem zarten Innenleben sicher. So die Ariane-5-Rakete, die am 4. Juni 1996 einen Startversuch unternahm. Er endete nach 40 Sekunden in einem Feuerball (hier der Link zu einer Detailanalyse des Ganzen).

Der Grund: Software, die für den Bordcomputer des Vorgängermodells Ariane 4 entwickelt worden war. Sie wurde auch im leistungsstärkeren Rechner des Modells 5 verwendet, kam aber beim Umsetzen von Floating-Point- in Integer-Werte ins Schleudern. Das führte aber zu einem Crash des Systems. Die Triebwerke der Rakete gaben deshalb beim Start »zu viel Zunder« - ein ziemlich teurer Bug.

»Was die Europäer hinkriegen, können wir schon längst«, dachten sich wohl russische Raumfahrt-Computerexperten im Juni 2007: In der Raumstation ISS fielen gleichzeitig drei wichtige Rechner aus russischer Produktion aus. Dumm, dass diese für die Versorgung der Station mit Wasser und Sauerstoff zuständig waren. Kurz vor Evakuierung der Station gelang es, die Systeme zum Weitermachen zu bewegen. Nastrovje!