Exportbeschränkungen für Seltene Erden

Warnung vor Preissprung bei Hightech-Geräten

7. Januar 2011, 14:50 Uhr | Elke von Rekowski
Elektroschrott bietet nach Ansicht des Bitkom enormes Potenzial als Rohstoffquelle (Foto: Bramwork - Fotolia.com)

Vor einer Verteuerung von Hightech-Geräten warnt jetzt der Branchenverband Bitkom. Grund für die Warnung sind die Exportbeschränkungen Chinas für so genannte Seltene Erden, ohne die kaum ein Hightech-Gerät hergestellt wird.

»Die Hersteller müssen sich mit steigenden Rohstoffpreisen und längeren Lieferzeiten auseinandersetzen«, davon ist Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer überzeugt. Die künstliche Verknappung könne zu Preissteigerungen und Lieferengpässen bei stark nachgefragten Geräten führen. Bereits vor kurzem hatte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle die Exportbeschränkungen kritisiert. Er forderte China auf, den Zugang zu Seltenen Erden nicht zu erschweren und die verhängten Maßnahmen zu überdenken.

Die Seltenen Erden umfassen 17 chemische Elemente, wie Europium, Lanthan und Neodym, und stammen zu mehr als 95 Prozent aus China. Sie werden beispielsweise in Computern, Flachbildfernsehern, Handys, Solarzellen oder Batterien eingesetzt. Der Bedarf ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Zuletzt hat China die Ausfuhrquoten für die Rohstoffe allerdings deutlich reduziert. In den zurückliegenden sechs bis zwölf Monaten haben sich die Preise der meisten Seltenen Erden vervielfacht.

Um die Rohstoffbasis zu sichern, fordert der Verband erstärkte Anstrengungen im Recycling, spezielle Forschungsprogramme und Partnerschaften mit Förderländern nach dem Beispiel Japans. Zudem sollte die Regierung der Abhängigkeit von den chinesischen Rohstofflieferungen entgegensteuern, heißt es Dazu brauche man eine gezielte Strategie zur langfristigen Sicherstellung der Rohstoffversorgung Deutschlands. »Seltene Erden sind für die deutsche Wirtschaft mindestens so wichtig wie Erdöl und Erze«, sagt Scheer.


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  2. Schrott als Rohstoffquelle

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