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Zukunftschancen für Benq Mobile schwinden

Noch vor Wochenfrist dachte der Benq-Insolvenzverwalter Martin Prager laut über eine Zukunft des Handyherstellers als Auftragsfertiger nach. Mit der Bekanntgabe der Streichung von fast 2.000 der insgesamt 3.100 Arbeitsplätze dürften diese Pläne nun Makulatur sein.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2006 • ca. 0:50 Min

Die Büroflächen von Benq werden wohl bald wieder zur Vermietung stehen

Wie Martin Prager, der Insolvenzverwalter des insolventen Mobilfunkherstellers Benq Mobile bekannt gab, werden 1.950 der insgesamt 3.100 Arbeitsplätze bei dem Unternehmen gestrichen. In dem im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort gelegenen Benq-Werk sollen 1100 der 1800 Jobs wegfallen, in der Zentrale in München trifft es 850 der 1300 Stellen. Wie der Bayerische Rundfunk mitteilte, müssen die Betroffenen bereits ab Montag nicht mehr in den Betrieb kommen. Die Mitarbeiter würden als Folge der veränderten Auftragslage von ihrer Anwesenheitspflicht entbunden.

Noch vor einigen Tagen hatte Insolvenzverwalter Prager eine mögliche Zukunft des insolventen Unternehmens als Auftragsfertiger für Drittanbieter angedeutet. Mit der Freistellung eines großen Teils des in der Fertigung beschäftigten Personals dürften diese Pläne nun vom Tisch sein. Am geringsten von den jetzt verkündeten Maßnahmen sind die Bereiche Forschung und Entwicklung betroffen. Hier blieben mehr als 500 von zuvor rund 700 Arbeitsplätzen erhalten. Somit scheint für die Reste von Benq Mobile am ehesten noch eine Zukunft in der Entwicklung von Mobiltelefonen für Auftraggeber mit eigener Marke vorstellbar. Nach Angabe von Martin Prager seien die schmerzhaften Schritte unausweichlich, allein in den vergangenen zwölf Monaten hätte Benq Mobile 850 Millionen Euro Verlust gemacht.

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