Zwei gegen Oracle
Zwei gegen Oracle In neuen Datenbankversionen kontern Microsoft und IBM mit interessanten Features gegen Oracle.

- Zwei gegen Oracle
- Programmierung mit .Net
In der Welt der Allzweckdatenbanken für Unternehmen wird der Wettbewerb schon seit einigen Jahren von drei Anbietern geprägt: IBM, Microsoft und Oracle. Oracle hat bei den relationalen Datenbanksystemen weltweit die größten Marktanteile, IBMs zwischenzeitlicher Schwung hat wieder nachgelassen, Spätstarter Microsoft wächst indes dynamisch. Zwar sind die Datenbanksysteme durchaus ausgereift, aber die Feature-Schlachten gehen trotzdem weiter. Open-Source-Anbieter wie MySQL oder Ingres konzentrieren sich unterdessen auf die grundlegenden Funktionen.
XML-Integration bei DB2 In diesem Umfeld hat IBM mit der Version 9 von DB2 ein Datenbanksystem geschaffen, das die hierarchischen Anordnungen der Extensible Markup Language (XML) und die Tabellen der Structured Query Language (SQL) gleichberechtigt behandelt. Daten beider Strukturen können als solche gespeichert und sowohl über SQL als auch über XQuery gelesen und geschrieben werden. »Dadurch steigt die Verarbeitungsgeschwindigkeit«, versichert Wilfried Hoge, Senior IT Architect bei IBM. Außerdem hebt er die Möglichkeit hervor, auf Zeilenebene zu komprimieren, um Speicherplatz zu sparen. Eine Verdichtung von 50 Prozent sei typisch. Wenn es der Administrator wünscht, dann kann sich das Datenbanksystem in der neuen Version 9.5 um Failover und Backup in Clustern selbst kümmern, ebenso um die Komprimierung und auch die Speicherverwaltung. Die Automatisierung administrativer Tätigkeiten erlaubt es, die Personalkosten zu senken. Per Workload Management kann überdies die Skalierung erhöht werden. Bei solchen Aktivitäten bleibt das System für die normalen Benutzer verfügbar. XML-Daten lassen sich jetzt auch in Transaktionen verwenden und damit in Geschäftsprozessen besser nutzen. Typische Performance-Gewinne bewegen sich laut Hoge zwischen den Faktoren fünf und zehn. Als weitere Verbesserung in DB2 9.5 nennt er Features für Sicherheit und Compliance. Dazu gehören Rechtevergabe mit Labels für Spalten und Zeilen, detaillierte Protokollierung von Zugriffen und ein Werkzeug für nachträgliche Audits. Die gespeicherten Informationen können verschlüsselt werden. Ebenfalls in der Datenbank lassen sich gewisse Umformungen und Auswertungen durchführen. Dafür gibt es das Zusatzprodukt DB2 Warehouse in der abgestimmten Version 9.5. Mit dem neuen Data Studio offeriert IBM Entwicklern und Administratoren zudem ein gemeinsames Rahmenwerk. IBMs aktuelle Produktversion gibt es seit Ende letzten Jahres zu kaufen, Marktführer Oracle ist bereits seit Mitte 2007 mit dem Release 11g seines Datenbanksystems unterwegs (siehe InformationWeek 8/2007, Seite 27). Und im dritten Quartal dieses Jahres will der Wettbewerber Microsoft die neue Version seiner relationalen Datenbank-Software für Windows allgemein ausliefern.