Datenrettung von RAID-Systemen

Anwenderfehler sorgen für Datenverluste

17. November 2014, 13:27 Uhr | Daniel Dubsky
© marcus_hofmann / Fotolia

Fällt in einem RAID-System eine Festplatte aus, gehen normalerweise keine Daten verloren. Doch leider werden häufig Fehler bei der Wiederherstellung gemacht, wodurch es dann doch zu Datenverlusten kommt.

Ein RAID-System soll eigentlich verhindern, dass bei einem Festplattenausfall Daten verloren gehen, allerdings kommt es im Nachgang des Ausfalls, nämlich beim Wiederaufbau des RAIDs, oft zu Datenverlusten. Das berichtet die Firma CBL Datenrettung, der zufolge bei etwa 30 Prozent der Datenrettungsfälle der Schaden durch falsches Vorgehen der Systembetreuer vergrößert wird. Oft würden dadurch die Chancen, eine erfolgreiche Datenrettung durchführen zu können, verringert oder gar komplett zunichtegemacht.

Der häufigste Fehler ist CBL zufolge die Verwechslung der Festplatten, die bei zehn bis 15 Prozent der beim Unternehmen eingereichten Fälle die Ursache für Datenverluste war. So kommt es erstaunlich häufig vor, dass die fehlerhafte Platte nicht richtig identifiziert und eine noch funktionierende Platte getauscht wird. Oder die Konfiguration des RAIDs wird durch eine geänderte Plattenreihenfolge zerstört. Ebenfalls nicht unüblich ist, dass eine Hotspare-Platte als Teil des RAID-Systems mitgezählt wird und das RAID dadurch mit der falschen Anzahl an Platten wieder aufgebaut wird.

Auch Bedienfehler können laut CBL zu Datenverlusten führen, etwa wenn das RAID versehentlich initialisiert statt wiederaufgebaut wird. Zudem drohe speziell bei Systemen auf Windows-Basis das Risiko, durch die Nutzung von Checkdisk die innere Logik des RAIDs zu zerstören. Unter Windows sei es unerlässlich, den automatischen Start von Checkdisk abzuschalten, damit das Tool beim Hochfahren nach einem Stromausfall keine Änderungen an den Platten vornimmt, warnen die Datenrettungsspezialisten.

Ein RAID sei kein Ersatz für ein Backup, so CBL. Falle eine Platte aus, könne man zwar noch auf die Daten zugreifen, doch das System sei nun besonders verletzlich. Falle eine weitere Platte aus oder werde das Rebuild unterbrochen, seien alle Daten verloren. Man sollte die defekte Platte daher möglichst bis zum Ende des Rebuild aufheben, empfiehlt Conrad Heinicke, Projektmanager bei CBL Datenrettung. Wenn das Rebuild scheitere, könne immerhin noch ein Datenrettungsspezialist helfen, aus den Datenfragmenten eines zerstörten RAID nutzbare Dateien zu rekonstruieren.


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