Arcserve bereitet sich auf eine Zeit vor, in der die meisten Unternehmen ihre Backups an einen Dienstleister ausgelagert haben. Dafür werden derzeit die Cloud-Angebote angepasst. Partner des Backup-Spezialisten sollen so einfacher Lösungen anbieten können, die Cloud und lokale Infrastrukturen verbinden und Services enthalten.
Seit mittlerweile zweieinhalb Jahren ist Arcserve eigenständig und seitdem stark gewachsen, vor allem in der EMEA-Region. Dort steigerte der Backup-Anbieter seinen Umsatz im zweiten Jahr der Unabhängigkeit von CA um 47 Prozent– dennoch liegt noch viel Arbeit vor ihm. Einerseits weil sein Name noch nicht bekannt genug ist und oft noch zu sehr mit Tape-Backups assoziiert wird, wie Andreas Hellriegel erklärt, der den Arcserve-Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit knapp einem Jahr leitet. »Unser Portfolio hat nicht mehr viel mit dem von früher zu tun«, sagt er, denn mittlerweile biete man Datensicherungslösungen für physische, virtuelle und Cloud-Umgebungen sowohl für kleine als auch große Unternehmen an – das müsse man stärker kommunizieren. Andererseits aber auch, weil die Backup-Branche und mit ihr Arcserve sich wandelt. Durch die Cloud und die fortschreitende Virtualisierung im Rechenzentrum ist das Thema Backup und Wiederherstellung komplexer geworden, zudem gewinnen SLAs, Wiederherstellungszeiten und die Umwandlung von Investitions- in Betriebskosten an Bedeutung.
Für Systemhäuser sind das gute Chancen, sich bei ihren Kunden als Berater und Dienstleister zu profilieren – zumal bei diesen Backups oft eine ungeliebte IT-Disziplin sind, mit der sie sich möglichst wenig beschäftigen wollen. Allerdings sei Backup auch bei vielen Partnern nicht strategisch, weil es nur einen Teil ihrer Umsätze ausmacht, hat Hellriegel festgestellt. Daher wurde bei Arcserve zuletzt die Partnerunterstützung ausgebaut: Es gibt zusätzliche Trainings und seit kurzem ein europäisches Professional Services-Team, das die Partner bei Problemen oder in Projekten hinzuziehen können. Es bestehe aber auch die Möglichkeit, sich zertifizieren zu lassen und selbst Professional Servies anzubieten, erklärt der Manager.
Generell hält er den Aufbau von Wissen und Beratungskompetenz für immens wichtig. »Viele Partner arbeiten immer noch sehr reaktiv«, bemängelt er. Sie würden nur dann aktiv, wenn der Kunde etwas nachfrage – und genau das werde dann auch geliefert. Es fehle an Analyse und Beratung, ob die gewünschte Lösung überhaupt die richtige oder eine andere nicht besser geeignet ist. Als Ursache hat Hellriegel ausgemacht, dass Systemhäuser »oft im Tagegeschäft gefangen« sind. Um langfristig erfolgreich zu sein, bräuchten sie jedoch Consulting und Services.