Broadband World Forum, Berlin

BBWF: Alcatel-Lucent zeigt Architektur für IP-basierten Mobilfunk

9. Oktober 2007, 22:57 Uhr |

Michel Rahier, President der Carrier Business Group bei Alcatel-Lucent, stellte anlässlich des Broadband World Forums (BBWF) in Berlin die aktuellen Pläne des Carrier-Zweigs seines Unternehmens vor. Nach seinen Ausführungen stehen wir an der Schwelle einer jederzeit verfügbaren, videozentrierten Breitbandwelt. Bis 2011 erwartet Rahier rund zwei Milliarden Anschlüsse, die für Triple Play (gemeinsame Basis für Telefonie, Internet und IPTV) genutzt werden. Typische Anforderungen, die damit auf die Netzbetreiber zukommen, liegen in der starken Vereinfachung des Zugangs zu den angebotenen Diensten für die Nutzer, im Aufsetzen neuer Geschäftsmodelle, die zunehmend werbefinanziert sind, in der Transformation der Kabel- und Funknetze hin zu einer durchgängigen IP-Architektur mit Multimediadiensten über Breitband sowie nicht zuletzt in der Vereinfachung der Netzwerkinfrastrukturen, um die Betriebskosten zu senken. Die Senkung der Betriebskosten müsse vor allem der Tatsache Rechnung tragen, dass der Umsatz, den Anwender durchschnittlich bei ihrem Provider generieren (ARPU), dem Trend der vergangenen Jahre folgend auch künftig weiterhin nach unten gehen werde.

Um die Betreiber von Festnetzen auf dem Weg ins neue Kommunikationszeitalter zu unterstützen, hat Alcatel-Lucent bereits vor einigen Jahren seine "Triple Play Service Delivery Architecture" (TPSDA) an den Start gebracht, die seither kontinuierlich mit Produkten und Dienstleistungen bestückt wird. Zum BBWF nach Berlin brachte das Unternehmen drei weitere wichtige neue Bausteine mit, darunter das "5520 Access Management System", den "5750 Subscriber Services Controller" sowie den "1626 Light Manager". Erst kürzlich konnte das Unternehmen seinen 50. TPSDA-Kunden unter Vertrag nehmen. Einer der spektakulärsten war im März dieses Jahres der US-Provider Verizon, mit dem Alcatel-Lucent einen Sechs-Milliarden-Dollar abgeschlossen hat.

"Die Schlüsselbotschaft von Alcatel-Lucent hier auf dem BBWF in Berlin ist jedoch eine andere", so Rahier. "Mit unserer Mobile Evolution Transport Architecture – kurz META – verfolgen wir nun im Mobilfunk die gleiche Strategie wie mit TPSDA im Festnetz". META soll Mobilfunk-Netzbetreibern (CDMA/EV-DO, GSM/UMTS und Wimax) dabei helfen, die Skala ihrer Services aggressiv und kosteneffizient auszuweiten. Vereinfachtes, einheitliches Management soll dafür sorgen, dass sich die Betriebskosen um bis zu 44 Prozent senken lassen. "Im Mobilfunk gibt es bereits heute knapp drei Milliarden Abonnenten – in den nächsten drei bis fünf Jahren wird diese Zahl auf mehr als fünf Milliarden anwachsen. Damit kommen enorme Herausforderungen auf die Provider zu, die mithilfe von META bestens bewältigt werden können", so Rahier. Die ersten Bausteine von META, die Alcatel-Lucent auf dem BBWF zeigte, sind der "1850 Transport Service Switch-5", der "7705 Service Aggregation Router" sowie das "9500 Microwave Packet Radio". Zusammen mit Partner 2Wire stellt Alcatel-Lucent zudem "UMTS Femto BSR" vor, ein beim Anwender platziertes Gateway, das einen ADSL2+-, VDSL2- oder PON-Anschluss einerseits via Ethernet an die verkabelten Geräte des Hauses anbindet, andererseits via UMTS an die mobilen Clients.

Stefan Mutschler/wg


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