Die Politik will mit der Einführung intelligenter Stromzähler den Verbrauchern dabei helfen, Strom zu sparen. Doch viele Nutzer vertrauen den sogenannten »Smart Metern« nicht. Hier muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Die »Smart Meter« werden kommen. Der Bundestag hat den Gesetzentwurf zur »Digitalen Energiewende« verabschiedet. Bis 2035 sollen in mehreren Wellen die intelligenten Stromzähler in Betrieben und Haushalten der Bundesrepublik installiert werden. Sie sollen dabei helfen, dass der Strom besser gesteuert und erfasst werden kann, um Netze zu entlasten und dem Verbraucher am Ende Kosten zu sparen.
Die mehr als 30 Millionen Normalverbraucher, die unter 6.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, können sich ab 2020 freiwillig für den intelligenten Zähler entscheiden. Anders sieht es hingegen in der Wirtschaft aus. Stromkunden mit einem Verbrauch von mehr als 20.000 Kilowattstunden müssen bereits im nächsten Jahr einen Smart Meter verwenden. Die Einbaupflicht gilt dann auch für Betreiber von Ökostromanlagen mit über sieben Kilowatt Leistung.
Unter den Bundesbürgern herrscht jedoch noch große Skepsis gegenüber den intelligenten Stromzählern. So ergab eine von Kaserpsky bei Statista beauftragte Umfrage im Juni 2016, dass unter deutschen Verbrauchern der Einsatz von Smart Metern noch umstritten ist. Während 37 Prozent der Befragten den intelligenten Zählern vertrauen, stehen 32 Prozent ihrem Einsatz skeptisch gegenüber. 31 Prozent sind noch unentschlossen.
Vor allem das Thema Datenschutz und -sicherheit sorgt für Unmut. So gaben 71 Prozent der deutschen Nutzer an, dass sie sich über große Unternehmen für Internetdienstleistungen sorgen, die persönliche Daten sammeln. Zwei Drittel (69 Prozent) gehen sogar davon aus, dass der Nutzer durch die zunehmende Digitalisierung »gläsern« wird. »Auch wenn die Digitalisierung bereits in vollem Gang ist, legen unsere Umfrageergebnisse nahe, dass unter der deutschen Bevölkerung noch erheblicher Aufklärungsbedarf besteht«, sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. »Nur wenn Datenschutzbelange nachvollziehbar sind und die Cybersicherheit der Infrastruktur gewährleistet ist, werden die Nutzer digitale Dienstleistungen und Lösungen akzeptieren.«