Jörg Lösche, Geschäftsführer Commercial Business Unit, Central Europe bei Netgear, rät den Fachhändlern im CRN-Interview ihr Portfolio aufzustocken. Durch die Abschaffung des Routerzwangs rechnet er mit einer starken Nachfrage nach modernen und leistungsfähigeren Routern.
CRN: Herr Lösche, welche Auswirkungen hat die Abschaffung des Routerzwangs Ihrer Meinung nach auf den Fachhandel in Deutschland?
Jörg Lösche: Die Abschaffung des Routerzwangs bewirkt, dass es diesbezüglich keine Unsicherheiten mehr bei den privaten wie gewerblichen Kunden, die ihr IT-Equipment über den Fachhandel beziehen, geben wird. Das heißt, dass das Geschäft mit Routern unterschiedlicher Hersteller im Fachhandel anziehen wird, was auch in der Distribution für entsprechend mehr Nachfrage sorgen wird.
Es gibt nicht mehr das Problem, dass der Kunde, beispielsweise durch den Kauf eines neuen Routers mit mehr Funktionalität oder dem neuen Wireless-ac-Standard vor unlösbare Probleme bei der Installation gestellt wird. Endlich können sowohl private, als auch gewerbliche Endkunden die Standardgeräte, die vom Provider an den Kunden gegeben werden, flexibel durch modernere und leistungsfähigere Hardware ersetzen. Das wird das Geschäft im Channel beleben.
CRN: Kommen wir auf die Kabelnetze zu sprechen, die bisher für freie Endgeräte verschlossen sind. Wie hoch schätzen Sie denn hier das Potenzial für den Fachhandel durch die Freigabe des Kabelnetzes ein? Teilen sie die Bedenken der Kabelnetzbetreiber bezüglich möglicher technischer Probleme durch freie Endgeräte?
Lösche: Nutzer eines Breitbandkabelanschlusses waren bisher in der Auswahl möglicher Router beziehungsweise Kabelmodems noch wesentlich stärker limitiert. Wir sehen auch hier entsprechende Potenziale für Netgear. Die Kundenanforderungen, wie die freie Wahl von Hardware sowie die Anforderungen an Funktionalität, unterscheiden sich nicht von denen der DSL-Kunden. Mögliche technische Probleme halten wir eher für ein vorgeschobenes Argument. Technisch gibt es dafür keine Begründung und in anderen Märkten, in den Kabelmodems frei verkauft werden, hat sich dies ebenfalls bestätigt.