CRN: Festplatten oder SSDs – welchen Speichermedien gehört die Zukunft im NAS-Markt?
Rankers: Aufgrund des Preis-Gigabyte-Verhältnisses werden Flashmedien die HDD im klassischen NAS-Segment mittelfristig nicht ablösen, sondern in Form von SSD-Caches oder separaten Volumes ergänzen. Der klassische Heimanwender sowie kleine mittelständische Unternehmen werden weiterhin vorrangig NAS mit HDDs einsetzen, da die Durchsatzraten locker ausreichen und der Aufpreis zu SSDs in der Regel nicht im Verhältnis steht.
Business-Kunden hingegen, vor allem aus dem Enterprise-Bereich, benötigen aufgrund der Menge an Usern, der großen Virtualisierungsstrukturen und vorhandenen Datenbanken performante Durchsatz- und IOPS-Raten. Gerade in Kombination mit einem 10GbE-Netzwerk ist dann der Einsatz eines SSD-Caches oder stellenweise Full-Flash-Systemen notwendig.
CRN: Wie werden sich die Verfügbarkeit von Cloud-Speichern und die wachsende Akzeptanz der Cloud in den kommenden Monaten und Jahren auf die NAS-Absätze auswirken?
Rankers: Als Hersteller moderner NAS-Systeme sehen wir aktuell keine negativen Einflüsse, sondern viel mehr Ergänzungspotenzial im Bereich dezentraler Backup-Konzepte. NAS-Systeme müssen flexibel als Backup-Quelle und -Ziel fungieren, eine schnelle und intuitive Einrichtung bieten und dem Nutzer niemals das Gefühl geben, die Kontrolle oder Verfügbarkeit seiner Daten oder Backups zu verlieren!
Bei Synology haben Nutzer die Wahl, ihre Backups bei bekannten Cloud-Anbietern abzulegen oder die seit September 2017 verfügbare und in Frankfurt gehostete ›Synology C2 Cloud‹ zu nutzen.
CRN: Treiben neue Themen wie Smart Home die NAS-Nachfrage an?
Rankers: Der Smart-Home-Markt wächst stetig, basiert aber auf unterschiedlichen Protokollen. Anbieter bringen in der Regel fertige Komplettlösungen inklusive dem passenden Smart-Home-Server auf den Markt, die auf den jeweiligen Standard abgestimmt sind. Kunden, die keine vorgefertigten Server-Lösungen nutzen wollen oder mehrere Systeme verwalten müssen, benötigen hingegen Lösungen anderer Hersteller oder setzen auf selbstgebaute Systeme – zum Beispiel mit einem Raspberry Pi oder einem NAS. Auf den Synology-Systemen lassen sich etwa Sofware-Lösungen wie ›FHEM‹ oder ›Domotz‹ Third-Party- beziehungsweise Community-Pakete oder Docker-Container ausführen.