Peter Schnaebele, Geschäftsführer Smart Home bei Bosch, erklärt im Gespräch mit CRN, welche Strategie Bosch beim Thema Smart Home verfolgt und welche Pläne der Konzern im ITK-Channel hat.
CRN: Wie beurteilen Sie die aktuelle Nachfrage von Smart Home-Produkten in Deutschland?
Peter Schnaebele: Das Interesse für Smart Home Lösungen ist sehr groß. Der Smart Home Markt ist noch relativ jung und fragmentiert. Es werden sehr viele verschiedene Lösungen angeboten, die alle unter dem Dach Smart Home subsumiert werden. Dieses Thema ist für Kunden sehr schwer greifbar, da Nutzen und Mehrwert nicht klar vermittelt werden. Aus diesem Grund setzen wir bei unserem Bosch Smart Home System auf maximale Einfachheit beispielsweise bei Installation und Bedienung. Bei der Nachfrage von Smart Home Lösungen wünschen sich die Kunden in erster Linie mehr Komfort und Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Diese Bedürfnisse bedienen wir und gewährleisten dabei eine positive User Experience durch intuitive Steuerung.
CRN: Welche Produkte sind bei Ihnen derzeit besonders gefragt?
Schnaebele: Gefragt sind zeiteinsparende Arbeitserleichterungen, die einfach zu bedienen sind und wofür wir mit dem leicht zu vernetzenden und funkbasierten Bosch Smart Home System eine ideale Plattform bieten. Unser Raumklima Starter Paket umfasst den Bosch Smart Home Controller, zwei Heizkörper-Thermostate sowie einen Tür-und Fensterkontakt. Zudem gibt es nun auch einen Zwischenstecker, der nicht smarte, bestehende Elektrogeräte smart macht.
Kunden wünschen sich von einem intelligent vernetzten Zuhause mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz, wofür wir eine Lösung anbieten und auch weitere ausbauen werden. Das Bosch Smart Home System bietet einen konkreten Mehrwert im Alltag: die Produkte kommunizieren miteinander, sind also interoperabel. Wenn beispielsweise ein Fenster geöffnet wird, veranlasst das System automatisch das Herunterregeln der Heizung oder aber es wird zukünftig im Abwesenheitsmodus ein Einbruchalarm ausgelöst. Hierdurch wird der Tür- und Fensterkontakt sowohl im Bereich Heizungssteuerung, als auch in dem der Sicherheit zum Einsatz kommen.
CRN: In welchen Segmenten sehen Sie das größte Potenzial für Smart Home?
Schnaebele: Nicht einzelne Segmente, sondern die Gesamtheit und Verbindung aller Funktionen die dem Nutzer das Leben vereinfachen, haben das Potential für die Zukunft. Der Nutzer steuert von unterwegs die Raumtemperatur, schaut vom Urlaub in die Wohnung, ob vielleicht doch ein Elektrogerät an geblieben ist oder kommuniziert mit seiner Familie. Bosch bietet eine langfristig ausgelegte Plattform, worüber die Produkte miteinander kommunizieren und Routinetätigkeiten im Hintergrund regeln. Wenn man beispielsweise bei einem angenehmen Herbstspaziergang vom Regen überrascht wird, kann bereits von unterwegs die Heizung auf Wohlfühltemperatur hochgeregelt werden. Zukunftspotential haben zudem offene Systeme: hierbei setzen wir auf starke Partner, die den Nutzern eine domänenübergreifende Lösung bieten können.