Schleppender Breitbandausbau

Deutschland hinkt hinterher

3. Juni 2016, 16:21 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Bei Glasfaster weit abgeschlagen

Zwar seien 84 Prozent aller deutschen Internetnutzer und das Land mit 93 Prozent fast vollkommen mit Basis-Diensten mit bis zu 30 Mbit pro Sekunde über Festnetz, Mobilfunk und Satelliten versorgt, dennoch geht für die EU-Kommission der Ausbau von Breitband-Diensten in der Bundesrepublik nicht schnell genug voran. In Bezug auf die Ausbaupläne der Bundesregierung, bis 2018 alle deutschen Haushalte mit bis zu 50 Mbit pro Sekunde auszustatten, mahnt der Bericht an, dass Investitionen in Fibre-Netzwerke unausweichlich sind. Derzeit herrscht in Deutschland ein bunter Technologie-Mix von Mobilfunk, über Kupfer bis Glasfaser vor. Vor allem die Deutsche Telekom setzt beim Breitbandausbau auf das umstrittene Vectoring.

Schon jetzt gibt es Bedenken, ob die Kupferleitungen der Telekom, deren Übertragungsraten kaum über 100 Mbit pro Sekunde kommen, den wachsenden Datenmengen auf Dauer gewachsen sind. »Die Vectoring-Technologie kann hierbei als Brückentechnologie wichtige Ausbauimpulse liefern. Langfristig wird jedoch kein Weg an einem vollständigen Netzinfrastrukturwandel – weg vom Kupfer, hin zu Glasfaser – vorbeiführen«, bekräftigt etwa die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Aber gerade bei der Glasfaser-Technologie zeigt sich der große Abstand zwischen Deutschland und den EU-Nachbarstaaten. So entfallen laut EU-Kommission derzeit 1,3 Prozent der Breitband-Infrastruktur in Deutschland auf Glasfaser. Der europäische Durchschnitt liegt hingegen bei 18,7 Prozent. Immerhin zeigt der Digitalreport auch, dass die EU mit ihrem Ziel, bis 2020 die Hälfte der europäischen Haushalte mit Übertragungsraten von über 100 Mbit pro Sekunde auszustatten, ebenfalls hinterher hinkt. Derzeit liegt ihre Zahl gerade einmal bei acht Prozent. Ganz vorne mit dabei sind Rumänien, Schweden und Lettland.


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