Distributed-Monitoring

Dezentrale Überwachung

30. Juni 2010, 11:51 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Anforderungen an die »Monitoring-Tiefe«

Monitoring in global verteilten Umgebungen
Monitoring in global verteilten Umgebungen

Eine wesentliche Unterscheidung verschiedener Monitoringsysteme ist, ob bei der Überwachung Agenten auf den überwachten Hosts (Server, PCs oder auch POS-Systeme) zum Einsatz kommen. Lösungen, die ohne Agenten arbeiten, bieten bei der Überwachung nur ein eingeschränktes Leistungsspektrum. Neben »ping checks« können SNMP-Abfragen durchgeführt werden. Durch den Einsatz von Agenten auf den Hosts können zusätzliche Parameter (z. B. Prozesse, Anwendungen und Datenbanken) überwacht werden. Gerade im Kontext mit Distributed-Monitoring bietet der Agenteneinsatz wesentliche Vorteile: Agenten erlauben beispielsweise über die Funktion des »remote checks« die Problemanalyse aus der Perspektive des Anwenders, und damit eine Ende-zu-Ende-Überwachung auch bei verteilten Standorten. So können Probleme identifiziert werden, die aus Administratorsicht nicht ersichtlich sind. Dies kann etwa der Fall sein, wenn die Ursache für einen langsamen Datenbankzugriff nicht in der Performance des Datenbankservers im Rechenzentrum begründet ist, sondern in der verfügbaren Bandbreite der Anbindung des jeweiligen Standorts.

Eine weitere Funktion, die den Einsatz von Agenten voraussetzt, ist das »duale event-handling«. Hier besteht die Möglichkeit bei einem auftretenden Problem mittels eines individuellen Skriptes des Agenten eine lokale Reaktion (z. B. »reboot«) zu initiieren, und gleichzeitig eine zentrale Problemeskalation anzustoßen. Gerade bei verteilten Standorten ohne umfassenden lokalen IT-Support können so viele Probleme automatisch und ohne Inanspruchnahme des zentralen Supports gelöst werden. Sollen neben den klassischen IT-Systemen auch Systeme mit geringer Prozessorleistung (z. B. POS-Syteme oder Embedded-PCs in Maschinen) überwacht werden, ist auch die Größe der Agenten entscheidend. Zu große Agenten können hier die Stabilität und Performance der überwachten Systeme beeinträchtigen. Im Idealfall lässt sich so auf einer Monitoring-Plattform die gesamte operative Technik – wie in einer Retail-Filiale – von der IT über das Kassensystem bis hin zur Kühl- und Sicherheitstechnik überwachen.

Sven Litke, VP Business Development, Azeti-Networks AG


  1. Dezentrale Überwachung
  2. Sicherheitsaspekte berücksichtigen
  3. Skalierbarkeit und Kosteneffizienz
  4. Anforderungen an die »Monitoring-Tiefe«

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