Der Spinoff-Deal, mit dem AMD seine Fertigung auslagert, enthält eine Reihe von Maßnahmen und Transaktionen, die nicht alle sofort transparent sind. Nachfolgend die wichtigsten Facts & Figures des Rettungs-Deals:
* Mubadala Development, mit Sitz in Abu Dhabi, stockt seinen bisherigen AMD-Anteil von acht auf
19,3 Prozent auf. Dabei handelt es sich um die Ausgabe von 58 Millionen neuen AMD-Aktien für die
Mubadala 314 Millionen Dollar bezahlt. Darüber hinaus besteht ein Anrecht auf den Erwerb von
weiteren 30 Millionen Aktien.
* Advanced Technology Investment Co. (ATIC), ebenfalls mit Sitz in Abu Dhabi, investiert sofort
2,1 Milliarden Dollar, davon gehen 1,4 Milliarden Dollar in bar als Gründungsvermögen direkt das
neue Jointventure "Foundry". Weitere 1,4 Milliarden werden an AMD gezahlt wofür ATIC Foundry-Aktien
erhält.
* Foundry übernimmt 1,2 Milliarden Dollar AMD-Schulden.
* AMD erhält einen Anteil von 44,4 Prozent an Foundry, ATIC erhält die restlichen 55,6
Prozent.
* Zum neuen Unternehmen gehören auch die beiden Werke in Dresden sowie weitere
Fertigungs-bezogene Vermögensteile von AMD.
* ATIC hat darüber hinaus weiteres Kapital für Foundry für die nächsten fünf Jahre zugesagt.
Hierbei handelt es sich um mindestens 3,6 Milliarden und maximal sechs Milliarden Dollar. Von
diesem Geld sollen die Werke in Dresden modernisiert und ausgebaut werden sowie eine neue Fertigung
in Saratoga, im Norden des Bundesstaates New York errichtet werden.
* Der Hauptsitz von Foundry wird im Silicon Valley sein. Insgesamt werden an allen Standorten
3000 Mitarbeiter beschäftigt sein. Geplant ist eine geografische Ausweitung; möglicherweise in Form
eines neuen Fertigungswerkes in Abu Dhabi.
* Chairman von Foundry wird der bisherige AMD-Chairman Hector Ruiz, CEO wird der bisherige
AMD-Fertigungsleiter Doug Grose.
* Der Unternehmenswert von Foundry soll zu Beginn fünf Milliarden Dollar betragen. Darin
enthalten ist das fertigungstechnische und geistige Eigentum von AMD, das insgesamt mit 2,4
Milliarden Dollar veranschlagt wird. Der Rest setzt sich aus der ATIC-Anfangsinvestition von 1,4
Milliarden Dollar sowie aus der Schuldenübernahme von 1,2 Milliarden Dollar zusammen.
* Der gesamte Deal soll bis Anfang 2009 abgeschlossen sein.
Harald Weiss/CZ