CRN-Interview mit Daniel Powis von Linksys

»Ein langsamer Client kann das Netzwerk verlangsamen«

8. Juni 2017, 10:37 Uhr | Ulrike Garlet
Daniel Powis, Product Manager Networking EMEA bei Linksys
© Linksys

Im Interview mit CRN erklärt Linksys-Produktmanager Daniel Powis, wie Mesh-Systeme Performance-Probleme im Netzwerk lösen können und für welche Einsatzszenarien Mesh-Technologie besonders gut geeignet ist.

CRN: Inwiefern unterscheidet sich ein Mesh-Netzwerk von einem klassischen WLAN?

Daniel Powis: Ein klassisches WLAN-Setup für Zuhause beinhaltet einen Router und gegebenenfalls zusätzlich einen Range Extender. In der Regel war dies ein Single-Band oder Dual-Band-Router. Es gibt immer einen gewissen Verlust der Bandbreite, wenn Range Extender im Netzwerk eingesetzt werden. Mit herkömmlichen Router- und Range Extender-Kombinationen oder Dual-Band-Modulsystemen halbiert sich die WLAN-Geschwindigkeit mit jedem Sprung von einem Access Point zum nächsten. Bei Linksys nennen wir dies den Flaschenhalseffekt. Hierdurch steht den Anwendern im Randbereich des Netzwerks nur einen Bruchteil der Broadband-Internetgeschwindigkeit zur Verfügung. Da das Velop-Mesh-System von Linksys ein Tri-Band-Full-Wi-Fi-System ist, kann ein Band speziell für die Kommunikation zwischen den Nodes eingesetzt werden, um den beim Einsatz von konventionellen Range Extendern entstehenden Bandbreitenverlust vorzubeugen.

CRN: Was sind die größten Vorteile, die Mesh-Netze bieten können?

Powis: Zum einen ist das eine Internet-Abdeckung über das gesamte Gebäude und ein nahtloser Übergang zwischen den einzelnen Nodes. Mesh-Netze können dem Nutzer außerdem eine ganzheitliche Erfahrung bieten. Unsere Velop-Lösung unterstützt einen Netzwerknamen und ein Passwort, einen Admin-Login sowie eine Benutzeroberfläche für die Verwaltung und Überwachung und ein Gast-Netzwerk für Zuhause.

CRN: Welche Einsatzszenarien sind für Mesh-Systeme besonders geeignet?

Powis: Alles und jeder profitiert von einer Internetabdeckung über das gesamte Zuhause. Daneben gibt es bestimmte Anwendungen, die einen besonderen Vorteil aus einer nahtlosen Verbindung erhalten, wie zum Beispiel FaceTime oder Skype. Nutzer können sich einfach zwischen verschiedenen Access Points hin und her bewegen, ohne die Verbindung zu verlieren. Da das nahtlose Roaming, das in der Linksys Velop-Mesh-Lösung enthalten ist, dafür sorgt, dass Geräte mit dem bestmöglichen Signal mit dem nächstgelegenen Node verbunden bleiben, wird verhindert, dass ein bestimmter Client mit einem zu weit entfernten Access Point verbunden bleibt. In diesem Szenario erhält nicht nur der einzelne Client eine langsame Verbindung, sondern andere Geräte müssen warten, während die Übertragung stattfindet. Das bedeutet, dass bereits ein langsamer Client in der Lage ist, das gesamte Netzwerk zu verlangsamen. Von der Möglichkeit, dass Geräte schnell zu den am besten zur Verfügung stehenden Nodes wechseln können, profitieren alle Geräte im gesamten Netzwerk.

CRN: Warum hat sich Linksys dafür entschieden, mit einer Mesh-Lösung in den Markt zu gehen?

Powis: Unsere Mission ist es, Produkte zu erschaffen, die Menschen dabei helfen, die Kraft der Technologie einzusetzen. Speziell beim Thema Mesh haben wir gemerkt, dass unsere Kunden es brauchen – sei es durch die wachsende Anzahl an verbundenen Geräten in jedem Haus und den Fakt, dass die meisten Geräte mobil sind. Die Tatsache, dass Tri-Band-Plattformen jetzt zu vernünftigen Preisen zur Verfügung stehen, war in Bezug auf die Bereitstellung eines Mesh-Systems, das sich sehr gut über das gesamte Haus verhält, ohne einen Flaschenhals-Effekt hervorzurufen, entscheidend.


  1. »Ein langsamer Client kann das Netzwerk verlangsamen«
  2. Mesh-Systeme für Business-Anwender?

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