Neue Investoren, neues Glück

Enterasys startet wieder durch

18. Januar 2007, 23:00 Uhr | Dr. Wilhelm Greiner

Der Networking- und Security-Anbieter Enterasys hat sich durch Finanzspritzen zweier großer Investoren wieder in ein privat finanziertes Unternehmen zurückverwandelt und nimmt nun mit neuem Schwung Anlauf auf ein altbekanntes Ziel: eine echte Alternative zum Überkonkurrenten Cisco zu bieten. Auf einer internationalen Roadshow stellte CEO Mike Fabiaschi seine Strategie vor.

"Die neue Enterasys" nennt Mike Fabiaschi das Unternehmen, dem er seit April vorsteht. Nachdem
der Cabletron-Nachfolger als börsennotiertes Unternehmen auf keinen grünen Zweig kam, ist das Haus
jetzt wieder in privater Hand: Die Investoren Gores Group und Tennenbaum Capital Partners haben das
Schicksal von Enterasys Anfang 2006 in die Hand und dann das Unternehmen von der Börse genommen.
Fabiaschi, der nun schon das dritte Mal im Auftrag der Gores Group agiert, gibt die Finanzkraft der
Investorengruppen mit 4,5 Milliarden Dollar an. Mit dieser Verstärkung wolle er nun "in die
langfristige Gesundheit des Geschäfts" von Enterasys investieren. Organisches Wachstum, aber auch
Akquisitionen sind geplant – 750 Millionen Dollar lege man derzeit für Übernahmen bereit.

Fabiaschis Ziel klingt vertraut: "im Lauf der Zeit eine klare Alternative zu Cisco zu schaffen".
Er stützt sich auf gute Nachrichten: Enterasys sei seit vier Quartalen profitabel und habe in den
ersten drei Quartalen 2006 225 Neukunden gewonnen. 85 Prozent des Umsatzes erwirtschafte man mit
höchstens drei Jahre alten Produkten – also nicht mit Legacy-Routern.

Gemäß dem Slogan "Secure Networks" legt Enterasys großen Wert auf automatisiertes Security- und
Threat-Management, wozu auch Gartner-Analyst Mark Fabbi in seinem aktuellen Report (Kasten) rät,
sowie auf Standards und Interoperabilität. Denn die Netzwerkinfrastuktur müsse mit
Sicherheitslösungen anderer Hersteller effizient kooperieren. Hier setzt Enterasys nicht nur auf
Security-fähige LAN-Komponenten, sondern zudem auf Applikati-onen wie Intrusion Prevention (IPS)
und Threat Mitigation (Schadensbegrenzung) sowie auf zentrale Kontrolle durch die Managementlösung
Netsight. Zum Instrumentarium einer Verschränkung von Networking und Security zählen bei Enterasys
Zugangskontrollen pro Geräte und Anwender, Angriffserkennung nebst -lokalisierung, die vor allem in
Hinblick auf VoIP wichtige schnelle Reaktion auf Sicherheitsverstöße sowie Prävention bieten
sollen. Zuguterletzt zielt der Anbieter auf die Policy-basierte Verankerung ausgefeilter
Sicherheitsmechanismen im Netz: Denn einen Anwender bei einem Regelverstoß schlicht in ein
Quarantäne-VLAN umzuleiten, könne schlimmstenfalls zur Unterbrechung des Geschäftsbetriebs führen.
Enterasys plant dazu eine ganze Schar von Upgrades und neuen Produkten, darunter Dragon Fly, ein
WLAN-IPS. Gemeinsamer Nenner der Neuerungen sind autonome Absicherung und dynamisches
Traffic-Management.


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