IBM stellt eine Fülle neuer Server, Speicher und Software vor

Frische Hardware für Hybrid Clouds und Big Data

9. Oktober 2013, 8:08 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

IBM stellt anlässlich der hauseigenen Interconnect-Konferenz in Singapur 25 neue Produkte und 49 Updates aus dem Server- und Storage-Umfeld vor. Der Fokus der Neuerungen liegt auf den beiden Trendthemen Cloud und Big Data. LANline hat eine Auswahl interessanter Neuheiten zusammengestellt.

Laut dem Gartner-Analysten Thomas Bittman wird bis Ende 2017 fast die Hälfte der Großunternehmen Hybrid Clouds (also die Kombination von Private-Cloud-Ressourcen und Public-Cloud-Services) nutzen. In den vergangenen drei Jahren seien Private Clouds für fast die Hälfte der großen Unternehmen bereits Realität geworden, Hybrid Clouds  befänden sich nun auf einer vergleichbaren Entwicklungskurve. (Gartner, „Private Cloud Matures, Hybrid Cloud Is Next“, 6.9.13)

Vor diesem Hintergrund stellt IBM Erweiterungen seiner Puresystems-Familie vor. Ziel ist es laut Angaben des Herstellers, Unternehmen aller Größenordnungen die Vorteile von Expert-Integrated-Systemen zu eröffnen. 

Das Schlaglicht richtet Big Blue hier die zwei aktualisierten Konfigurationen seiner vorkonfigurierten Komplettsysteme der Pureflex-Baureihe: Pureflex-System Express und Pureflex-System Enterprise. Pureflex-System Express soll als einzelnes Chassis einen erschwinglichen Einstieg für KMUs und Fachabteilungen größerer Unternehmen liefern. Die Enterprise-Variante wiederum ermögliche hochverfügbare Multi-Chassis-Konfigurationen für skalierbare Cloud-Implementierungen.

Das Pureapplication System zur Vereinfachung und Beschleunigung von Cloud-Anwendungen ist laut IBM ab sofort in kleineren, 32- oder 64-Core-Konfigurationen auf Power7+-Basis verfügbar. Außerdem gibt es neue Pureflex- und Flex-System-Rechenknoten, Netzwerkkomponenten und die Pureflex Solution for IBM i.

Auch für Big-Data- und Realtime-Analytics-Aufgaben liefert Big Blue nun neue Hardware: Das Puredata System for Analytics erhalte dazu ein neues, kostengünstiges Einstiegsmodell mit der 2010 per Netezza-Akquisition erworbenen Highend-Data-Warehousing-Technik. Dies soll es künftig mehr Unternehmen ermöglichen, echtzeitnahe Auswertungen ihrer rasant wachsenden Datenbestände zu fahren. 

Das neue Puredata System for Hadoop wiederum zielt auf die vereinfachte Datenanalyse in Bereichen wie Social- und Text-Analytics. Es ergänzt damit das Puredata System for Analytics, das für klassische Data-Warehousing-Anwendungen konzipiert ist.

Mit der neuen Power Systems Solution Edition for Service Providers will IBM im hart umkämpften CSP/MSP-Markt (Cloud-Service-Provider/Managed-Service-Provider) stärker Fuß fassen. Diese SP-Variante der Power-Geräte soll den Providern als vorinstallierte Cloud-Lösung die schnelle Einführung neuer Services erleichtern. Dazu bietet das System laut Hersteller Openstack-Unterstützung für Smartcloud Entry und Powervc (Power Virtualization Center).  Powervc soll dabei leistungsfähige Virtualisierungs-und Steuerungsmöglichkeiten liefern, um die Effizienz der Systemressourcennutzung und die Agilität bei der Implementierung virtueller Workloads zu erhöhen. 

Mit Powervp liefert IBM nun zudem ein Werkzeug für das Virtualisierungs-Performance-Monitoring. Das Tool soll Verantwortlichen durch Echtzeitanalysen und grafische Darstellung helfen, auf veränderte Anforderungen schneller zu reagieren. Es dient der Optimierung virtualisierter Systeme ebenso wie der Identifizierung potenzieller Performance-Engpässe.

Mit der neuen Power IFL (Integrated Facility for Linux) sollen die Power-Systeme Cloud-freundlicher werden. Jede Power-IFL umfasst laut IBM-Angaben vier Prozessoraktivierungen, Speicheraktivierungen und Powervm-Lizenzen. Damit könne ein Unternehmen schnell und ohne Betriebsunterbrechung neue Kapazität für Linux-Anwendungen bereitstellen. 

Zum Einsatz kommt dabei nicht genutzte Kapazität auf den Power-Systemen. Laut Einschätzung von Ingolf Wittmann, Technical Director STG/SWG  Europe bei IBM, sind auf den Power-Systemen im Schnitt zehn bis 20 Prozent der Prozessoren nicht genutzt und stehen damit für diese dynamische Ressourcenverwendung zur Verfügung.

Ebenfalls neu ist der Flash Adapter 90, eine PCIe-Flash-Adapter-Karte mit 0,9 TByte Kapazität. Sie soll bei einer Latenz unter 0,1ms 325.000 Read-IOPS liefern.

Das Flashsystem 840 wiederum ist ein 1-HE-Rack-Einschub zur Flash-basierten Beschleunigung von Workloads. Es bietet laut IBM-Angaben eine Million IOPS bei 8 GByte/s Bandbreite und 30 Mikrosekungen Lese- sowie 100 Mikrosekunden Schreiblatenz.

Zur Erhöhung der Verarbeitungsgeschwindigkeit in Cloud-Umgebungen bietet IBM die Blu Acceleration Solution nun auch in einer Power Systems Edition. Sie nutze Power7+-Prozessortechnik für um bis zu acht- bis fünfundzwanzigmal schnellere Reporting- und Analysefunktionen und und soll die Speicherplatzanforderungen bis auf ein Zehntel reduzieren können. Die In-Memory-Technik skaliert laut IBM bis zu einem Data Warehouse mit 20 TByte.

IBM kündigt außerdem das neue Storwize-V5000-Speichersystem an. In der Mitte des Storwize-Portfolios zwischen der V3700 und der V7000 positioniert, soll es KMUs einen flexiblen Einstieg in die Storwize-Speichertechnik liefern. Das System könne mit Festplatte und Flash konfiguriert werden und unterstütze die hauseigenen Easy-Tier-Funktionen, die Daten automatisch im kostengünstigsten Tier ablegen. Das System bringt ebenfalls Unterstützung für Openstack mit soll sich damit auch für den Aufbau von Private- und Hybrid-Cloud-Storage-Architekturen eignen.

Das neue Nextscale-System soll Ende des Monats verfügbar werden. Nextscale ist eine Server-Plattform mit bis zu dreimal so viel Rechenkernen wie bisherige 1-HE-Rack-Server und damit IBMs Antwort auf HPs Moonshot-Server. Das System enthält bis zu 84 x86-Systeme und 2.016 Prozessorkerne in einem Standard-19-Zoll-Rack.

Nextscale nutzt laut IBM für hohe Flexibilität und den vereinfachten Praxiseinsatz Industrie-Standard-Komponenten einschließlich I/O-Karten und Top-of-Rack-Switches. IBM zielt mit dem neuen System auf Workloads wie Social Media, Analytik, Technical Computing sowie Public, Private und Hybrid Clouds. 

Weitere Informationen finden sich unter www.ibm.com/systems und www.ibm.com/smartcloud.

Das neue Puredata System for Hadoop zielt auf die vereinfachte Datenanalyse in Bereichen wie Social- und Text-Analytics. Bild: IBM

Das Flashsystem 840 ist ein 1-HE-Rack-Einschub zur Flash-basierten Beschleunigung von Workloads und liefert laut IBM-Angaben eine Million IOPS. Bild: IBM

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Tibco

Weitere Artikel zu Yes Telecom Germany GmbH

Weitere Artikel zu Vodafone D2 GmbH

Weitere Artikel zu camos Software und Beratung GmbH

Matchmaker+