Einfach war der Weg fürs Huaweis Enterprise Group nicht. Die ersten Jahre nach dem Einstieg in den deutschen Markt musste der chinesische Hersteller zunächst einmal darauf verwenden, sich Respekt bei Systemhäusern zu verschaffen. Mittlerweile hat sich das allerdings geändert. »Alle großen Häuser haben mit uns Geschäftsbeziehungen und wissen, dass sie architektonisch nicht an uns vorbeikommen«, sagt Karpinski. Öffentlich machen wollen die meisten Dienstleister diese Beziehung bisher allerdings noch nicht. Zu groß dürfte der Druck vieler amerikanischer IT-Riesen auf ihre Partner sein, nicht mit dem chinesischen Hersteller zusammenzuarbeiten.
Im Fokus steht für Huawei dabei vor allem, nicht einfach Netzwerkprodukte anderer Hersteller durch die eigenen zu ersetzen. Mit seiner Vision eines sogenannten »Intent-driven Networks«, das sich eigenständig an gelernten Mustern orientiert und auf aktuelle Geschehnisse automatisch reagiert, sowie den vier Kernthemen künstliche Intelligenz, 5G, Cloud und IoT möchte Huawei Systemhäusern stattdessen aufzeigen, wie eine Zusammenarbeit über das klassische Netzwerkgeschäft hinaus aussehen könnte. »Mittlerweile wissen viele, dass wir Ansätze haben, die man so sonst nicht findet«, sagt Karpinski.