CRN: Was waren bei Huawei die ausschlaggebenden Gründe ins klassische Netzwerkgeschäft einzusteigen?
Müller: Wir folgen damit dem Trend, dass IT und CT zusammenwachsen. Dass das ein Zukunftsmarkt ist, steht für uns außer Frage. Mit der Gründung der Enterprise Group werden wir in dem Markt zum Komplettanbieter, indem wir unser traditionelles Carriergeschäft um Netzwerkprodukte und mobile Devices ausbauen.
CRN: Mit welchen Zielen startet Huawei Enterprise hier in Deutschland ins Netzwerkgeschäft?
Müller: Wir sind zurzeit dabei, hier eine Firma zu etablieren. Derzeit haben wir 50 Mitarbeiter. Im kommenden Jahr wollen wir die Mitarbeiterzahl auf 100 ausbauen und 2013 auf 200. Wir müssen auch die Bekanntheit der Marke Huawei im Netzwerk erhöhen. Dazu setzen wir auf Werbung, Messen und Roadshows. Da mit jedem neuen Enterprise-Kunden auch neue Serviceanforderungen entstehen, bauen wir eine Servicestruktur auf. Wir sind außerdem dabei Partnerschaften mit Distributoren und Service Integratoren zu entwickeln. Gerade im Channelbereich müssen wir alles dafür tun, dass so ein Vertrag auch wirklich funktioniert.
CRN: Im Netzwerkmarkt gibt es schon einige bekannte Marken. Wird es da nicht schwierig werden für Huawei, sich als ernstzunehmende Marke durchzusetzen?
Müller: Es gibt viele Bereiche wo man uns schon kennt, vor allem natürlich im Carrierumfeld. In anderen Bereichen haben uns viele Unternehmen aber tatsächlich noch nicht auf dem Schirm. Grundsätzlich gilt aber, dass die Firmen froh sind, dass es im Netzwerkgeschäft endlich Wettbewerb gibt. Auf geschlossene Türen stoßen wir auf jeden Fall nicht. Das Problem ist eher, dass uns noch nicht jeder kennt.
CRN: Welche Unternehmen adressiert Huawei Enterprise als Zielgruppe?
Müller: Für uns sind sowohl Enterprise-Kunden als auch SMB-Firmen interessant. Large Accounts adressieren wir vor allem über unseren Direktvertrieb. Der Mittelstand ist aber gerade in Deutschland ein Riesenmarkt. Da müssen wir über den Channel rein.