Achim Gebhardt, Director Sales DACH bei Violin Memory, spricht im Interview darüber, wie sich mit Kompression und Deduplizierung mehr aus Flash-Systemen herausholen lässt und erklärt, warum er Hybrid-Systeme mit Festplatten für veraltet hält.
CRN: Herr Gebhardt, wie entwickelt sich die Nachfrage nach Flash Storage-Systemen in Deutschland?
Achim Gebhardt: Flash wird immer mehr als Bestandteil einer Storage-Infrastruktur gesehen. Sehr oft noch als Tier 0 beziehungsweise Tier 1 Storage. Wenn man sich die Wachstumszahlen im Storage anschaut, spiegelt dieser Trend klar die Wachstumszahlen einer IDC oder Gartner wider. Der traditionelle High-end Storage wird immer weniger nachgefragt, gleichzeitig wächst der Markt für Flash Storage-Systeme zweistellig.
CRN: Der Markt ist heiß umkämpft – was bedeutet das für Sie als Hersteller, aber auch für Ihre Partner?
Gebhardt: Es gibt viele Anbieter, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert haben, zum Beispiel in VDI- auf VMware- oder HyperV-Umgebungen.
Violin sieht sich hier in einer anderen Rolle, mit unseren kürzlich offiziell angekündigten Produkten 7300E bis zur 7700 skalieren unsere Systeme von zehn TByte bis zu 1,3 PByte. Neben der Skalierung spielt jedoch viel mehr der Software-Funktionsumfang eine wichtige Rolle. Flash bietet die Möglichkeit aufgrund seiner hervorragenden Performance alle möglichen Applikationen eines Unternehmens zu unterstützen. Unsere Systeme verfügen über alle gängigen Spiegelverfahren wie Metro Cluser, synchrone oder asynchrone Replikationen. Die Datenreduzierungs-Verfahren (Deduplication und Kompression) sehen wir ebenso als dynamische Funktionen wie CDP (Continuous Data Protection) Snapshots und Klons usw.
Violin ist heute ein Storage-Hersteller, der Partnern Systeme an die Hand geben kann, die es ihnen erlauben, mit Hilfe von PAYG (Pay As You Grow) innerhalb eines Kunden zu wachsen. Im Rahmen dieser PAYG Angebotes bekommt der Kunde zum Beispiel ein mit 35 TByte bestücktes System, erwirbt jedoch lediglich 17 TByte. Die verbleibende Kapazität kann der Kunde dann nach Bedarf freischalten lassen.
CRN: In welchen Bereichen haben sich Flash Storage-Systeme bereits etabliert und in welchen Bereichen sehen Sie noch Potenzial?
Gebhardt: Traditionell wird Flash in der Beschleunigung von Datenbanken oder in virtuellen Umgebungen eingesetzt. Dies wird sich zukünftig ändern. Flash Storage-Systeme, die einen entsprechenden Funktionsumfang liefern, werden zukünftig die festplattenbasierten Systeme ablösen. Wenn wir zurückschauen, ist die Entwicklung schneller vorangeschritten, als von den meisten Analysten prognostiziert.
CRN: Ab welcher Unternehmensgröße ist Flash interessant?
Gebhardt: Der Markt hält Flashsysteme für fast alle Unternehmensgrößen bereit. Es gibt, wie bereits erwähnt, eine Reihe von reinen VDI-Lösungen, diese starten bei wenigen zehntausend Euro.
Unsere kleinste Lösung mit zehn TByte kann durch das selektive Zuschalten von Deduplizierung und Kompression das x-fache an nutzbarer Kapazität bereitstellen. Je nach Anwendung lassen sich somit aus zehn TByte auch 100 TByte und mehr nutzbare Kapazität erreichen. Letztlich ist es wichtig, sich das Kundenprofil anzusehen und dann zu entscheiden, welche Möglichkeiten eine Flash-Speicherlösung bereithält.