CRN-Interview mit Martin Drissner von Fritz & Macziol

»Hyper Converged-Lösungen erlauben es, klein zu starten und dynamisch zu wachsen«

31. März 2016, 7:55 Uhr | Daniel Dubsky
Martin Drissner, Senior Data Center Architekt bei Fritz & Macziol

Im Gespräch mit CRN erklärt Martin Drissner, Senior Data Center Architekt bei Fritz & Macziol, warum es in Projekten mit hyperkonvergenten Systemen wichtig ist, die Verantwortlichen für Compute, Storage, Virtualisierung und Netzwerk an einen Tisch zu bekommen und warum die Lösungen immer flexibler werden.

CRN: Herr Drissner, welche Vorteile bieten hyperkonvergente Systeme im Vergleich zu konvergenten?

Martin Drissner: Converged Systems integrieren zwei oder mehr Komponenten einer Infrastruktur in eine pre-engineered Solution. Im Kern bestehen diese Lösungen aus den bekannten und dedizierten Datacenter-Komponenten für Compute, Storage, SAN und LAN Networking. Hyper-Converged Systems heben das Konzept der Converged Infrastructure auf die nächste Stufe. Während Converged Systems aus separaten Komponenten bestehen, die optimal zusammenarbeiten, sind Hyper-Converged Systems modulare, voll integrierte Datacenter Bausteine, die linear erweitert werden können (scale out-Ansatz). Die Systeme enthalten CPUs, voll integrierten SSD und Disk Storage, einen Hypervisor und werden über 10-Gigabit-Ethernet verbunden und erweitert.

Durch die Integration aller Komponenten und die Verwaltung über ein zentrales Management liegt der größte Vorteil für den Anwender in der deutlich reduzierten Komplexität der Infrastruktur. Converged Infrastruktur-Lösungen bestehen dagegen weiterhin aus einzelnen Komponenten die zwar aufeinander abgestimmt sind, aber jeweils Installations- und Konfigurationsaufwand über dedizierte Management Software erfordern. Ein weiterer Vorteil der Hyper Converged-Lösungen besteht in der Möglichkeit, klein zu starten und die Umgebung dynamisch zu erweitern – beispielsweise in VDI-Projekten, denn Rechenleistung, Storage Leistung und Kapazität können linear erhöht werden.

CRN: Was sind typische Einsatzszenarien?

Drissner: Hyper Converged-Systeme skalieren linear und sind deshalb für Unternehmen jeder Größe interessant. Typische Projekte in denen Hyper Converged-Lösungen zum Einsatz kommen sind beispielsweise Infrastruktur-Szenarien für verteilte Standorte oder Remote Office Lokationen (ROBO). Die Lösungen beinhalten dabei auch die Datensicherung der Standorte in der Zentrale oder virtuelle Desktop Infrastruktur Projekte (VDI). Aber auch die komplette Migration bestehender Datacenter auf eine Hyper Converged-Lösung ist möglich und wurde von uns bereits mehrfach umgesetzt.

CRN: Wie entwickelt sich die Nachfrage nach hyperkonvergenten Lösungen bei Fritz & Macziol?

Drissner: Die Nachfrage nimmt stark zu. Kunden setzen beispielsweise vermehrt auf die Datacenter Newcomer Nutanix und Simplivity. Aber auch alle etablierten Server- und Storage-Hersteller haben inzwischen Hyper Converged-Produkte im Portfolio beziehungsweise pflegen Partnerschaften mit Nutanix und Simplivity. Der Trend ist also klar erkennbar. Bestätigt wird er zudem durch die Analysten von Gartner, die Nutanix und Simplivity im Magic Quadrant für Integrated Systems sehr positiv bewerten.

CRN: Inwieweit ist die Integration in eine bestehende Infrastruktur möglich – schließlich will nicht jeder Kunde seine IT komplett ablösen?

Drissner: Abseits der beliebtesten Einsatzszenarien lässt sich der Compute-Teil der Lösungen bereits integrieren. Darüber hinaus werden, getrieben durch die Hersteller, hyperkonvergente Systeme in sich selbst immer flexibler.


  1. »Hyper Converged-Lösungen erlauben es, klein zu starten und dynamisch zu wachsen«
  2. »Dynamik und Flexibilität der Systeme wachsen«

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