CRN-Interview mit Martin Drissner von Fritz & Macziol
»Hyper Converged-Lösungen erlauben es, klein zu starten und dynamisch zu wachsen«
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
»Dynamik und Flexibilität der Systeme wachsen«
CRN: Was sind Ihrer Erfahrung nach typische Herausforderungen in Hyper-Converged-Projekten?
Drissner: Hyper Converged-Lösungen integrieren mehrere Infrastruktur-Komponenten und reduzieren dadurch die Komplexität für Einrichtung, Administration und Verwaltung im DataCenter. Es ist entscheidend, alle beteiligten Bereiche, also die Verantwortlichen für Compute, Storage, Virtualisierung und Netzwerk, an einen Tisch zu bringen. Nur wenn diese gemeinsam über die Anforderungen sprechen, ist sichergestellt, dass die neue Lösung im Unternehmen breite Akzeptanz findet.
CRN: Was entgegnen Sie Kunden, die fürchten, sich mit einem hyperkonvergenten System zu sehr an einen Hersteller zu binden?
Drissner: Der Markt für hyperkonvergente Systeme ist heute so groß, dass sich einige Stellen für Vendor Lock-ins ausschließen lassen. Die Aufgabe eines herstellerunabhängigen Beraters ist es, gemeinsam mit dem Kunden das richtige Framework auszuwählen und darüber zu sprechen, welcher Hersteller wofür zum Einsatz kommen soll. Anwenderunternehmen können an jeder Stelle zwischen mehreren Möglichkeiten auswählen, bevor sie sich festlegen. Natürlich muss das Unternehmen dafür seine Anforderungen genau kennen und die notwendige Markt- und Technologiekenntnis hinzu holen. Für breit aufgestellte Anbieter mit Beratungserfahrung aus unterschiedlichen Projekten ist dies eine große Chance.
CRN: Inwieweit verliert man durch hyperkonvergente Systeme an Flexibilität, weil man immer nur eine Appliance beziehungsweise ein Komplettsystem ergänzen kann, auch wenn man nur mehr Storage oder mehr Computing-Kapazitäten benötigt?
Drissner: Die Hersteller haben viel dafür getan, dass Dynamik und Flexibilität der Systeme immer weiter wachsen. Compute und Storage können immer besser getrennt erweitert werden. Vor allem beim Storage ist der Ausbau in immer kleineren Schritten möglich. Je zielgerichteter die mittel- und langfristige Planung auf das individuelle Unternehmen abgestimmt wird, desto besser passt die Bemessung der Ressourcen - während die Möglichkeiten zur Anpassung immer größer werden.
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