Höhere Datendichte für künftige Speicher

IBM-Forscher speichern 1 Bit pro Atom

10. März 2017, 8:48 Uhr | Daniel Dubsky
Christopher Lutz mit dem Rastertunnelmikroskop, das benötigt wurde, um Daten auf die Holmium-Atome zu schreiben

Die Speicherdichte bei magnetischen Medien lässt sich wohl noch deutlich erhöhen, wie IBM-Forscher jetzt gezeigt haben. Ihnen gelang es, ein Datenbit auf einem einzelnen Atom zu speichern.

Herkömmliche Festplatten benötigen etwa 100.000 Atome, um ein einzelnes Bit abzuspeichern. Im IBM -Forschungszentrum im kalifornischen Almaden ist es nun jedoch gelungen, mit Hilfe eines einzelnen Atoms einen winzigen Magneten herzustellen und ein Bit darauf zu speichern. Die Forschungsergebnisse, die im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurden, können IBM zufolge dazu beitragen, künftige Speichermedien deutlich kleiner zu halten. Die 35 Millionen Songs von iTunes könne man bei dieser Datendichte beispielsweise auf der Fläche einer Kreditkarte unterbringen, rechnet der IT-Konzern vor.

Bis es soweit ist, dürfte allerdings noch viel Zeit vergehen, nutzten die Forscher doch mit Holmium nicht nur ein sehr aufwändig herzustellendes Metall, sondern brauchten auch ein Vakuum und Tiefsttemperaturen für ihre Experimente sowie ein Rastertunnelmikroskop, um das Atom zwischen den Zuständen für 0 und 1 umzuschalten.

»Magnetische Bits sind das Herz von Festplatten, Bandspeichern und aller verwandten auch zukünftigen Technologien«, betonte Christopher Lutz, Nanowissenschaftler in Almaden. »Wir wollten durch diese Forschungsarbeit verstehen, was passiert, wenn wir Technologien auf Atomgröße verkleinern.«

Interessant dabei ist nicht nur, dass es den Forschern gelang, Daten auf einem einzeln Atom zu speichern. Sie schafften es zudem, Daten auf zwei benachbarte, magnetisierte Atome zu schreiben und wieder auszulesen, obwohl diese nur einen Nanometer voneinander entfernt waren. Auch das hilft, die Speicherdichte künftiger Medien zu erhöhen.


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