Das Highspeed-Wissenschaftsnetz Internet2 für Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat Level 3 Communications jetzt auf einen 100-GBit/s-Backbone aufgerüstet. Das Internet2 ist damit um den Faktor 10 schneller geworden. Erreicht wird dies, indem die Daten in zehn verschiedenen Wellenlängen in jeder einzelnen Faser übertragen werden (Wavelength Division Multiplexing, WDM). Transfergeschwindigkeiten von dieser Größe machen es jetzt möglich, hoch aufgelöste Versionen von Filmen in nur wenigen Sekunden zu übertragen. Mit dem alten Internet2 dauerte dies noch bis zu 30 Sekunden.
Internet2 ist ein paralleles Internet speziell für Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen. Es erlaubt diesen Institutionen, riesige Datenmengen besonders schnell zu senden, ohne auf die Bandbreite des normalen Internets zurückgreifen zu müssen. "Jeder einzelne angeschlossene Computer kann jetzt eine 10-GBit/s-Verbindung haben, und darüber hinaus haben wir sichergestellt, dass hohe Ansprüche bedient werden können, ohne dass der normale Internetbetrieb beeinträchtigt wird", erklärt Doug van Houweling, Chef von Internet2.
Physiker werden wohl die Ersten sein, die diese Kapazität ausnutzen, wenn der 1,8 Milliarden teure Teilchenbeschleuniger am CERN in Genf in Betrieb geht. "Tausende Physiker müssen dann Zugang zu dessen Daten erhalten. Dafür brauchen sie eine extraschnelle Verbindung," so van Houweling. Er meint zudem, dass es mit ein paar Upgrades der Infrastruktur möglich sein wird, die Kapazität des Internet2 in Zukunft bis auf 400 GBit/s zu erhöhen. Die Arbeit daran werde wahrscheinlich in 12 bis 18 Monaten beginnen.
CZ/Katharina Guderian/wg