Viertens darf man die Sicherheit nicht vergessen: Für Cyberkriminelle haben sich mit der raschen Verbreitung mobiler Arbeit neue Angriffsfelder erschlossen. Ungesicherte Verbindungen und Geräte vereinfachen Attacken und Zugriffe auf wertvolle Unternehmensdaten. Auch bei der Auswahl eines Service-Providers sind Sicherheitsaspekte essenziell. Ein wichtiges Kriterium ist die Frage, ob der Anbieter zusätzliche Einnahmen durch Werbung auf seiner Seite generiert. Ist das der Fall, dann ist davon auszugehen, dass Kundendaten für personalisierte Werbung Verwendung finden und nicht nur in der eigenen Infrastruktur gespeichert sind, sondern auch bei den Ad-Serviceprovidern.
Gerade in Zeiten von künstlicher Intelligenz und Machine Learning wächst die Sensibilität der Anwenderinnen und Anwender in Sachen Datenschutz. Sie wollen die ausdrückliche Zusicherung, dass die von ihnen beauftragten Anbieter ihre Datennutzungspraktiken transparent machen. Unternehmen sollten daher Datenschutzvorschriften wie die DSGVO und ISO 27701 einhalten und Kundendaten vor Datenschutzverletzungen und Identitätsmissbrauch schützen. Ein Digitalisierungsprojekt sollte dies sicherstellen, um das Vertrauen und die Loyalität der Benutzerschaft auch in den kommenden Jahren zu erhalten. Um Security- und Compliance-Vorgaben erfüllen zu können, sollten man daher unternehmenskritische Daten im eigenen Rechenzentrum speichern. Aus Sicherheitsgründen sollten Unternehmen beim Zugang ihrer Mitarbeiter zum digitalen Arbeitsplatz auf eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) setzen. Um die Produktivität dabei hochzuhalten, kombinieren Unternehmen MFA mit Single-Sign-on-Verfahren und achten darauf, dass sie diese Maßnahmen auch für in ihre Digitalplattform integrierte Drittanbieter-Anwendungen verwenden können.
Fünftens gilt es, die Mitarbeitererfahrung zu stärken: Damit die Beschäftigten einen organisationsweiten digitalen Wandel mittragen, sollten Unternehmen sie mit einer Reihe funktionaler Tools ausstatten, mit denen sie ihre Aufgaben effektiv und effizient erledigen können. Idealerweise sind diese Anwendungen einfach zu bedienen und verfügen über anpassungsfähige Benutzeroberflächen, die für verschiedene Nutzergruppen und Geräteklassen wie Desktops, Smartphones und Tablets optimiert sind. Sie erlauben den Beschäftigten zudem, sich wiederholende Arbeitsabläufe in Verbindung mit Low-Code/No-Code-Entwicklungsplattformen mit wenigen Klicks zu automatisieren. Das entlastet die Belegschaft, sodass ihr mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten zur Verfügung steht. Für eine hohe Arbeitsproduktivität sollten die Tools eine abteilungsübergreifend einheitliche Nutzererfahrung bieten.
Eine optimale digitale Arbeitsplattform für Mitarbeiter beinhaltet darüber hinaus eine Collaboration-Plattform, die eine funktionsübergreifende Prozessintegrationen und die Übertragung von Geschäftskommunikation über Wirkungsbereiche hinweg bietet. Dadurch kann beispielsweise der Kundensupport direkt vom Helpdesk aus bequem auf die Rechnungshistorie eines Kunden zugreifen, ohne sich in ein sekundäres Finanz-Tool einloggen zu müssen. Ein weiteres Beispiel ist ein kontextbezogenes Messaging-Portal innerhalb einer Prozess-Management-Funktion wie CRM, das Führungskräften erlaubt, Ad-hoc-Chat-Threads zu erstellen und Meetings zu planen, um bestimmte Schwerpunkte für die Zukunftsplanung zu besprechen. Diese Art der internen Kommunikationsüberschneidung mit Business-Management-Lösungen ist besonders für hybride Arbeitsmodelle entscheidend. Wenn die Tools alle genannten Punkte erfüllen, ist es viel wahrscheinlicher, dass die Beschäftigten den digitalen Wandel nicht nur annehmen, sondern auch begrüßen.
Sridhar Iyengar ist Geschäftsführer von Zoho Europe.