Server-Systeme

Lenovo zufrieden mit Debüt auf dem Server-Markt

14. Mai 2009, 12:29 Uhr | Michael Hase
Möglicherweise bald auch als Blade-System erhältlich: die Thinkserver von Lenovo.

Ein halbes Jahr dem Einstieg ins Geschäft mit Server-Systemen zeigt sich Lenovo zufrieden. Jetzt will der Herstelle die Palette von Tower- und Rack-Systemen um Blade-Server erweitern.

Ein positives Fazit zieht der Computer-Hersteller Lenovo ein halbes Jahr nach dem Einstieg ins Server-Geschäft: Mehr als 5000 Einheiten hat der Neuling nach Angaben von Lars Henkel, Regional Leader Thinkserver bei Lenovo, in den ersten sechs Monaten verkauft. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2008 laut Experton Group rund 200.000 Systeme verkauft.

»Uns sind dabei einige Marktentwicklungen entgegengekommen«, räumt der Server-Verantwortliche ein. Er spielt auf die lange Ungewissheit über die Zukunft des Gemeinschaftsunternehmens Fujitsu-Siemens an, die wohl einige Kunden und Vertriebspartner verunsichert haben dürfte.

Hinzu kam die Insolvenz des deutschen Herstellers Maxdata im Sommer 2008. Henkel kommt übrigens selbst von dem Marler Hersteller, für den er bis August tätig war.

Basis: IBM-Design

Im Oktober vergangenen Jahres brachte Lenovo seine ersten Server auf den Markt. Auf Basis eines Lizenzabkommens mit IBM, deren PC- und Notebook-Sparte Lenovo 2005 übernahm, darf der Hersteller aus China jetzt auch x86-Server anbieten, die auf dem IBM-Systemdesign basieren. »Trotz der Vereinbarung mit IBM handelt es sich bei unseren Servern um keine reinen Kopien«, betont Henkel selbstbewusst den Anteil der eigenen Entwicklung.

Derzeit besteht das Produktportfolio aus Ein- und Zweiwege-Systemen (ein und zwei CPUs). Lenovo konzentriert sich dabei auf Geräte im Tower-Format (TS- und TD100-Serie) sowie im Rack-Design (RD110 und 120 mit einer und zwei Höheneinheiten. Alle verwenden Xeon-Prozessoren von Intel.

Die zweite Lenovo-»Thinkserver«-Generation soll nun mit den Xeon-5500-CPUs (»Nehalem«) von Intel bestückt werden. Dieser Prozessor erzielt dank direktem Speicherzugriff, sprich Abschied vom Frontside-Bus, eine deutlich höhere Performance als die Vorgänger.

Blades und Storage-Geräte könnten folgen

Mit seinen Angebot deckt das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa drei Viertel des x86- Markts ab. Dabei soll es aber nicht bleiben: »Wir werden unser Server-Portfolio kontinuierlich ausbauen«, kündigt Henkel an.

Das Unternehmen prüft derzeit, ob der Einstieg ins Blade-Server-Segment Sinn macht. Ob Lenovo dabei allerdings Schützenhilfe von IBM erhält, ist fraglich. Denn dann würde das Unternehmen zu einem Konkurrenten von IBM werden, dem Marktführer bei Blade-Serversystemen.

Ein weiteres Feld, das Lenovo derzeit unter die Lupe nimmt, sind Storage-Systeme. In welche Richtung hier die Reise gehen könnte, ist ebenfalls noch nicht absehbar. Denkbar ist, dass die Firma zunächst NAS-Systeme, eventuell mit iSCSI-Interface, auf den Markt bringt. Komplexe Plattenspeichersysteme auf Basis von Fibre Channel oder gar Fibre-Channel-over-Ethernet (FCoE) dürften technologisch noch außer Reichweite der Chinesen sein.


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