Jedes Jahr zieht das Roskilde-Festival in Dänemark weit über 100.000 Besucher an. Die temporär aufgebaute IT-Infrastruktur für Bühnensteuerung, Kassensysteme, öffentliches WLAN und Videoüberwachung entspricht der einer Großstadt. Für das Monitoring aller Systeme und Anwendungen kommt »Whatsup Gold« von Ipswitch zum Einsatz.
Das 1971 erstmals ausgetragene Roskilde-Festival in der Nähe der gleichnamigen dänischen Gemeinde ist mittlerweile eines der größten Musikfestivals in Europa. Im vergangenen Jahr lockten die 175 auftretenden Künstler an den acht Veranstaltungstagen etwa 135.000 Besucher an. Der Aufbau und Betrieb aller Anlagen ist eine Mammutaufgabe, bei der die 70 Vollzeitmitarbeiter jedes Jahr von rund 32.000 Freiwilligen unterstützt werden, die Bühnen, Kunst-, Gastronomie-, Handwerks-, Camping- und Unterkunftsbereiche errichten und während des Festivals betreuen.
»Das Roskilde-Festival ist wie eine riesige temporäre Stadt«, sagt Steen Bechmann Henningsen, IT-Manager des Veranstalters. Das Herzstück dieser Stadt ist die Netzwerkinfrastruktur, über die nicht nur die Besucher mit WLAN versorgt werden, sondern über die alle wichtigen Prozesse laufen. »Jedes Jahr richten wir unser Netzwerk ein und skalieren es, um für die Dauer der Veranstaltung einen durchgängigen Betrieb zu gewährleisten – angefangen von Videoüberwachung und sicheren Zahlungsdiensten an allen Standorten bis hin zur Bereitstellung von öffentlichem WLAN und unterbrechungsfreiem Breitband-Internetzugang für die Festivalbesucher«, so Henningsen.
Das Festivalgelände, das anderthalb Kilometer vom Hauptbüro entfernt liegt, nutzt einen fest installierten, zehn Kilometer langen Glasfaser-Backbone. In diesen sind 30 Glasfaser-Schalterdosen implementiert, die dedizierte Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, über 100 drahtlose Internetzugangspunkte und mehrere sichere Netzwerke für das Hosting von Videoüberwachung und GPS-Ortung durch Sicherheitsmitarbeiter unterstützen. Darüber hinaus sind sichere Zahlungsdienste für Verpflegungs- und Merchandising-Stände, private LANs für die Produktionsteams bei den Bühnen, ein sicheres WLAN für die Künstler sowie ein dediziertes Netzwerk für die Presse verfügbar, das Live-Streaming-Funktionen für TV- und Content-Partner bietet. Das umfangreiche Netzwerk wird durch temporäre zusätzliche Mobilfunkkapazität ergänzt, die von drei nationalen Mobilfunkbetreibern bereitgestellt wird.
Wichtig sei, dass die Infrastruktur während der ganzen Veranstaltung reibungslos funktioniere, egal wie hoch das Datenaufkommen ist, nennt Henningsen die größte Herausforderung. »Ein einstündiger Ausfall an den Kassen bedeutet zum Beispiel, dass Händler kein Geld entgegennehmen und Festivalbesucher keine Speisen sowie Getränke kaufen können«, so der IT-Manager. Zudem könne man in dieser Zeit auch keine Spenden sammeln – ein durchaus bedeutender Punkt für das Festival, dessen Veranstalter der gemeinnützige Foreningen Roskildefonden ist, der sämtliche Gewinne für nationale und internationale humanitäre sowie kulturelle Zwecke spendet.