Im Interview mit CRN erklärt Felix Massoth von NTT Communications die Vorteile, die Network Functions Virtualization im Vergleich zu traditionellen Netzwerken bietet und welche Rolle IT-Dienstleister beim Verkauf der Lösungen spielen.
CRN: Herr Massoth, sehen Sie bereits eine nennenswerte Anzahl konkreter NFV-Projekte im Markt?
Felix Massoth: Network Function Virtualization (NFV) ist aktuell das Thema überhaupt im Bereich Weitverkehrsnetzwerke und in nahezu jedem Projekt kommen Teile von NFV zum Einsatz.
Ähnlich wie vor einigen Jahren Kunden damit begannen, Services in die Cloud zu verlegen, werden immer mehr Netzwerkfunktionen ausgelagert und von Service-Providern innerhalb ihres Backbones erbracht. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Funktionen dann auf virtuellen Appliances ausgeführt werden. Dabei sehen wir am häufigsten Perimeter Firewall sowie Web Security, IPSEC-Verbindungen für kleine Standorte und Home-Offices sowie SSL Remote Access für Mobile User.
CRN: Warum konnte sich NFV bisher nicht im breiten Markt durchsetzen? Erwarten Sie einen Marktdurchbruch in absehbarer Zeit?
Massoth: Zunächst einmal kann ich Ihrer Aussage, dass NFV sich bisher nicht durchgesetzt hat, nicht zustimmen. Aus unserer Sicht hat sich NFV am Markt mittlerweile nicht nur durchgesetzt, sondern es handelt sich dabei um ein etabliertes Lösungskonzept in modernen Wide Area Networks.
NTT Communications ist davon überzeugt, dass sich der Markt immer stärker in Richtung NFV entwickeln und weite Teile des klassischen Appliance-Geschäftes verdrängen wird. Als zukunftsträchtig im Netzwerkgeschäft sehen wir SD-WAN in Verbindung mit NFV-Services, was die IT-Landschaft unserer Kunden umfassend evolutionär weiterentwickelt. Dieser technologische Fortschritt und die Konzepte für intelligentes Routing auf Applikationsebene laufen Hand in Hand mit NFV und ergänzen sich perfekt.