Insgesamt 899-Mittelspannungs-Schaltfelder sind im Tunnel verbaut, 500 Schutz- und Steuereinheiten und über 300 Transformatoren. »Die Summe aller Schaltanlagenfelder und Transformatoren ist größer als im Verteilnetz einer Stadt wie St. Gallen«, sagt Rüfenacht. Selbst wenn das öffentliche Netz ausfallen sollte, geht im Tunnel nicht das Licht aus, im Gegenteil: Alle Systeme funktionieren weiter, weil im Notfall Dieselaggregate den Strom generieren und über zwei 16-kV-Leitungen alle Anlagen versorgen. Die gasisolierten Mittelspannungsschaltfelder vom Typ ZX0 sind in bis zu sechs Feldern zu einem funktionsfähigen Schaltanlagenblock verbunden, dass die Anlagen im Störungsfall innerhalb kurzer Zeit komplett austauschen lassen.
Die Schutz- und Steuereinheiten REF542plus sorgen über die gesamte Länge des Tunnels für Sicherheit. Sie ermitteln schnell eventuelle Fehlerarten und Fehlerorte und übertragen die Informationen an das Tunnelleitsystem. Mehrere hundert vakuumimprägnierte Trockentransformatoren von ABB gewährleisten die 50-Hz-Energieversorgung im Tunnel sowie die Versorgung des Notnetzes. »Die Stromversorgung des Tunnels ist in jeder Situation gewährleistet, sollte die öffentliche Stromversorgung lahmgelegt sein, kann ein ICE immer noch aus dem Tunnel ausfahren«, erklärt Marcel Rüfenacht.
Nebenbei bemerkt: Weil die Querschläge, die mit den elektrischen Geräten vollgestopft sind, auch als Fluchtwege dienen, müssen alle Anlagen den entsprechenden Sicherheitsanforderungen genügen: Auch Laien dürfen nicht gefährdet werden und es muss gewährleistet sein, dass unautorisierte Personen die Anlagen weder willentlich noch unwillentlich bedienen können.