Die nächste Mega-Übernahme in der Chip-Industrie ist perfekt. Der amerikanische Hersteller Qualcomm will sich den Kauf des niederländischen Konkurrenten NXP ganze 47 Milliarden Dollar kosten lassen.
Der US-amerikanische Chipgigant Qualcomm hat den schon seit einigen Wochen schwelenden Spekulationen ein Ende bereitet und ein offizielles Übernahmeangebot für seinen Mitbewerber NXP abgegeben. Mit einem Gebot von 110 US-Dollar pro NXP-Aktie investiert Qualcomm insgesamt 47 Milliarden Dollar in den Zukauf. Dafür bekommt der bisher drittgrößte Chiphersteller der Welt allerdings auch einiges an Gegenwert. Während Qualcomms Stärke bislang eher auf Chips für den Mobilfunkmarkt liegt, ist die 2006 aus dem niederländischen Elektronikkonzern Philips ausgegründete NXP auch in den Zukunftsmärkten des Internets der Dinge (IoT) und vernetzter Autos sowie deren Absicherung bereits bestens aufgestellt. Dieses Know-how hatte NXP erst im vergangenen Jahr durch die rund zwölf Milliarden Dollar teure Übernahme der einstigen Motorola-Tochter Freescale weiter gestärkt.
Das Einverständnis der Aktionäre und Kartellbehörden vorausgesetzt, will Qualcomm die Übernahme im Laufe des nächsten Jahres abschließen. Gemeinsam kommen die beiden Unternehmen auf einen Jahresumsatz von mehr als 30 Milliarden Dollar und hätten in Bereichen wie Forschung und Produktion eine bessere Ausgangslage um sich gegen die starke Konkurrenz aus Asien behaupten zu können. Erst im Sommer hatte sich der japanische Konzern Softbank für 32 Milliarden US-Dollar den Chiphersteller ARM einverleibt.