IT auf dem Prüfstand

So funktionieren Plattform-Audits

13. Juli 2022, 12:00 Uhr | Christopher Möhle/am

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Anforderungen bestmöglich erfüllen

Bevor es an die Umsetzung geht, sollte man in einer Tiefenanalyse den genauen Umsetzungsaufwand für die einzelnen Anforderungen ermitteln sowie einen Plan für das weitere Vorgehen erstellen. Damit startet die Umsetzung, also die eigentliche Plattform-Modellierung. Die einzelnen Audit-Schritte sind allerdings nicht linear und strikt getrennt voneinander zu betrachten, vielmehr können sich die einzelnen Phasen überschneiden. Durch eine Erkenntnis in einer späteren Phase kann unter Umständen nochmal ein Schritt zurück nötig sein. In jedem Fall ist die Arbeit für eine solche Analyse gut investiert – nicht zuletzt, da sich nur so zeigt, ob sich die gewünschten Ziele überhaupt durch eine Optimierung der bestehenden Systeme erreichen lassen oder sogar ein komplettes Replatforming notwendig ist, was natürlich deutlich mehr Aufwand bedeutet.

Dokumentation ist die halbe Miete

Ob Architekturschemata, Datenmodelle oder Datenflussdiagramme: Alle diese Dokumente sollte man sammeln, um daraus Verbesserungen abzuleiten. Dabei können Kollaborations-Tools wie interaktive Flowcharts hilfreich sein. So lassen sich auch Wissensinseln sichtbar machen, also Teams oder Einzelpersonen, die bestimmte Systeme, Datenflüsse und Prozesse besonders genau kennen. Das ist gerade bei alten Techniken, die nicht mehr im Markt sind, sehr wichtig.

Kennt sich keiner aus der Belegschaft oder der Projektbeteiligten mehr mit einer bestimmten Technik aus und sind die Funktionen komplex und ineinander verwoben, hilft manchmal nur das Experimentieren. Durch nächtliches, kontrolliertes Abschalten einzelner Bestandteile lassen sich bestimmte Abhängigkeiten und Funktionen klar ermitteln, ohne das alltägliche Geschäft zu beeinträchtigen.

Technik-Know-how und Neugier sind der Schlüssel

Gerade bei in die Jahre gekommenen Plattformen im Mittelstand begegnet man häufig alten Lösungen, mit denen sich kaum mehr jemand auskennt. Hier stolpert man über alles von angestaubten Ticketsystemen im Kunden-Support, die über die Jahre immer weiter angewachsen und zu regelrechten CRMs geworden sind, oder Marketing-Tools wie Newsletter-Systemen, für die niemand im Unternehmen mehr zuständig ist. Im Notfall sollte man hier externe Fachleute hinzuziehen. Oft geht es aber auch mit einem breiten technologischen Background und viel Neugier der internen Teams. Insgesamt sollte den Technologiepartnern ein möglichst großer Teil des Technik-Stacks bekannt sein sowie eine solide Branchenkenntnis vorliegen. Damit lassen sich die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches IT-Projekt schaffen.

Christopher Möhle ist COO bei Turbine Kreuzberg.

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