Die IO-Link Community und die mioty-Allianz verstärken nach eigenen Angaben ihre Zusammenarbeit und wollen enger kooperieren. Dazu dient zunächst ein gemeinsamer Arbeitskreis, der die Adaption von Datenmodellen von IO-Link (IODD) und deren nahtlose Integration in den mioty-Standard fokussiert.
Der Schulterschluss ziele unter anderem darauf ab, Low-Power-Wide-Area-Network-Technik für industrielle IO-Link Applikationen zu ermöglichen. Die enge Integration der Software-Tools, einschließlich Geräte-Onboarding und der ganzheitlichen Systemarchitektur der IODD, soll dabei für eine maximale Kompatibilität an.
Die Kombination von IO-Link, das aus dem Bereich der industriellen Automatisierung auf OT-Level (OT – Operative Technology) stammt, und der mioty-Technik, die ihre Wurzeln in den Bereichen Smart City, Smart Buildings und Smart Metering hat, soll eine neue Möglichkeit schaffen, eine ganzheitliche Brücke zwischen diesen Welten zu schlagen und relevante Daten aus dem OT-Level in übergeordnete Systeme im IT-Level zu übergeben.
Durch die Verwendung von mioty als robuste Funktechnik will man so im industriellen Umfeld neue Applikationen realisieren können, die bisher wegen Kosten oder Machbarkeit nicht möglich waren. Die Nutzung leicht zugänglicher und bewährter Systemarchitekturen und Security-Konzepte aus dem IoT-Umfeld eröffnet dabei große Chancen, ähnliche Systeme auch für das Industrial Internet of Things (IIoT) zu etablieren.
mioty ist ein softwarebasierendes LPWAN-Protokoll für Wireless-Anwendungen. E wurde entwickelt, um eine große Anzahl an IoT-Knoten über große Reichweiten abzufragen. Die Vorteile dieser Wireless-Technik liegen in ihrer hohen Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit, insbesondere im Smart City- und Smart Building-Bereich mit vielen Endgeräten. Durch die vom Europäischen Institut für Telekommunikationsnorm (ETSI TS 103 357) definierte Telegram-Splitting-Technik werden Daten in mehreren Teilpaketen zu unterschiedlichen Zeiten und Frequenzen übertragen, was eine hohe Störfestigkeit und einen äußerst niedrigen Stromverbrauch gewährleistet.
IO-Link ist eine weltweit standardisierte bidirektionale Kommunikations-Technik (IEC 61131-9) für Sensoren und Aktoren. Der größte Vorteil liegt darin, dass sich selbst einfachste Sensoren und Aktoren ohne hohen Aufwand in beliebige Feldbussysteme integrieren lassen. IO-Link wächst in der industriellen Automatisierungstechnik stark und umfasst bereits über 22.000 verschiedene Produkte mit weltweit mehr als 36 Millionen installierten Knoten.
Die Partnerschaft zwischen der IO-Link Community und der mioty-Allianz zielt darauf ab, die mioty-Technik zukünftig nahtlos in die IO-Link-Welt zu integrieren und somit eine erweiterte Lösungslandschaft für bislang nicht realisierbare Anwendungen im IIoT zu schaffen. Für Mitglieder der mioty alliance bietet die Beschreibung von spezifischen Sensordaten – dem sogenannten Payload – über die IODD, der Beschreibungslogik von IO-Link für den Payload, deutliche Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen LPWAN-Technik und vereinfacht dadurch die Integration neuer Sensoren für die Anwender in ihre bestehenden Systeme.
O-Link-Mitglieder sollen von einer neuen Übertragungstechnik abseits des Kabels profitieren, die eine zuverlässige und energieeffiziente Datenübertragung über große Reichweiten ermöglicht. Eine einheitliche Beschreibungsdatei - auf Basis der IODD - die über die heutige IO-Link-Welt hinausreicht, soll ebenfalls die Tür zu bisher nicht realisierbaren Applikationen öffnen. Gleichzeitig soll es nun möglich sein, hunderttausende Sensoren nahtlos in ein Netzwerk zu integrieren, ohne die Leistung anderer Funksysteme wie beispielsweise WLAN zu beeinträchtigen.