BPM-Software steht oft in der Kritik

Studie: Beim Business-Process-Management liegen IT und Fachabteilung nicht auf einer Linie

27. April 2012, 5:40 Uhr | LANline/jos

Unternehmen in Deutschland sind offenbar mehrheitlich mit ihrer BPM-Software (Business Process Management) unzufrieden. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die Software Initiative Deutschland e.V. (SID) gemeinsam mit der Metasonic AG in Auftrag gegeben hat. Für den aktuellen BPM-Report 2012 wurden nach Angaben der Auftraggeber 100 Fach- und Führungskräfte aus der deutschen Wirtschaft befragt.

Mehr zum Thema:

2012: Zehn IT-Bereiche mit Handlungsbedarf

Klassische IT vor dem Aus

Sourcing mit Bedacht

Demnach ist etwa die Hälfte (48 Prozent) der befragten Firmen nur bedingt zufrieden. Ein weiteres Drittel (34 Prozent) ist überhaupt nicht glücklich mit seiner BPM-Software. Lediglich 18 Prozent haben keinen Grund zu klagen. Dementsprechend beabsichtigen 71 Prozent der Firmen, die unzufrieden sind, den BPM-Anbieter zu wechseln und eine neue Lösung zu implementieren. Für weitere zwölf Prozent steht zwar auch ein Anbieterwechsel an – die Unternehmen wollen aber auf der bisherigen Lösung aufbauen. Hinzu kommen zehn Prozent, die beim jetzigen BPM-Anbieter auf Nachbesserungen bestehen.

Laut der Studie führen die derzeit im Einsatz befindlichen BPM-Lösungen vor allem zu großen Verständnislücken zwischen Fach- und IT-Abteilung. 92 Prozent der befragten Firmen sehen darin das häufigste Problem. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich durch die Komplexität der BPM-Lösung, teure Systemanpassungen und den hohen Zeitaufwand, bis die Veränderungen und Optimierungen umgesetzt sind – jeweils 72 Prozent der Befragten schließen sich dieser Meinung an (Mehrfachnennungen waren möglich). Auch die zu geringe Akzeptanz der BPM-Software seitens der Mitarbeiter wird als wichtiges Problem bei 68 Prozent der Unternehmen wahrgenommen. 42 Prozent gehen davon aus, dass die Anwenderzufriedenheit nicht gut oder sogar schlecht ist. Nur sechs Prozent der Firmen sind der Meinung, dass ihre Mitarbeiter das jeweilige BPM-System sehr gut akzeptieren. Die Mehrheit von 52 Prozent bezeichnet die Akzeptanz immerhin als „“gut““.

„“Unternehmen investieren meist viel Geld in eine BPM-Software, um die Geschäftsprozesse zu optimieren. Wird das eingesetzte System aber von den Mitarbeitern nicht in ausreichendem Maße akzeptiert, so besteht die Gefahr, dass das gesamte BPM-Projekt scheitert““, betont Herbert Kindermann, Vorsitzender des SID-Forums „“Quo vadis BPM?““ und CEO der Metasonic AG. BPM-Lösungen sollten dementsprechend schnell umsetzbar, sofort ausführbar, möglichst kostengünstig und anwenderfreundlich sein. Auch der Aspekt der Zukunftsfähigkeit sei ein entscheidender. Hier besteht laut Studie ebenfalls ein großer Nachholbedarf. So sehen 85 Prozent der Unternehmen ihre eingesetzte BPM-Software als nur bedingt oder gar nicht zukunftsfähig an.

Die Software-Initiative Deutschland wurde nach eigenen Angaben gegründet, um auf die wachsende Bedeutung von Software in immer mehr beruflichen und privaten Lebensbereichen aufmerksam zu machen. Sie versteht sich als Diskussionsforum der Fachleute und hat zugleich die Aufklärung der Verbraucher zum Ziel. Darüber hinaus entwickelt die Softwareinitiative Arbeitskreise, Foren und Plattformen zur Adressierung des deutschen Markts, beispielsweise für Softwareentwicklung, Geschäftsprozessoptimierung und Cloud Computing. Die SID versteht sich als integrierender Verband, der nach eigenem Bekunden gerne mit anderen Verbänden, Organisationen und Unternehmen zusammenarbeitet.

Weitere Informationen gibt es unter www.softwareinitiative.de.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+