Fachkräftemangel, Kostendruck und Auftragsrückgang sind schwierige Herausforderungen, denen Anbieter von Technologieberatung und Engineering-Services in den nächsten Jahren gegenüber stehen. Das ist eine zentrales Ergebnis einer Studie von Lünendonk.
Schwierigen und teilweise sogar gegensätzlichen Herausforderungen stehen sich die Anbieter von
Technologieberatung und Engineering Services in Deutschland in den nächsten zwei bis drei Jahren
gegenüber. Das zeigt die Lünendonk-Studie 2009 mit dem Titel "Führende Anbieter von
Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland", die ab sofort verfügbar ist. Bei den
Behinderungsfaktoren stehen mit 72 Prozent der Nennungen die Themen "
Mitarbeiterrekrutierung/Fachkräftemangel" an erster Stelle, gefolgt von "Preiskampf/Kostendruck"
(62,4 Prozent ) und "Wirtschaftskrise/Auftragsrückgang" (38,4 Prozent).
"Aufgrund des strukturellen Fachkräftemangels in Deutschland versuchen die Anbieter, so viele
Mitarbeiter wie möglich zu halten, auch wenn das zu Lasten der Profitabilität geht", beschreibt
Hartmut Lüerßen, Partner der Lünendonk GmbH, die Situation. Profitieren würden daher Unternehmen,
die aufgrund ihrer Finanzkraft gut aufgestellt sind. Diese könnten bei anziehender Auftragslage
mehr Projekte mit den vorhandenen Mitarbeitern umsetzen, die Auslastung hochfahren und müssten
weniger Zeit und Geld in die Rekrutierung neuer Mitarbeiter investieren. "Die meisten Unternehmen
sehen die aktuelle Krise nur als Schwächephase, die spätestens 2011 wieder vorüber sein dürfte. Wer
dann nach einer Reduzierung der Belegschaft wieder neue Mitarbeiter sucht, hat es doppelt schwer",
so Lüerßen weiter.
Marktkonsolidierung durch Verdrängung
Auch eine bevorstehende "Marktkonsolidierung" (19,2 Prozent der Nennungen) sehen die befragten
Anbieter als schwierige Herausforderung. Im Vergleich zu anderen
Business-to-Business-Dienstleistungsmärkten wie Zeitarbeit und Personaldienstleistungen ist der
Anbietermarkt bei Technologieberatung und Engineering Services noch wenig konzentriert. So erreicht
kein Anbieter einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent. Nur zwei Unternehmen erzielen
Marktanteile von mehr als fünf Prozent. Das größte Unternehmen EDAG GmbH & Co. KGaA, Fulda,
kommt mit einem Inlandsumsatz von 460,7 Millionen Euro auf einen Marktanteil von 6,4 Prozent. Die
Bertrandt AG, Ehningen, liegt mit einem Inlandsumsatz von 395,2 Millionen Euro bei 5,5 Prozent
Marktanteil.
Die
Lünendonk-Studie basiert auf der Befragung und
Analyse von Strukturen, Strategien, Planungen und Restriktionen der 25 führenden und insgesamt etwa
50 Anbieter-Unternehmen in Deutschland.
Stefan Schwögler/CZ