Zur ersten Synergy in Europa - mit über 3.000 Kunden und Partnern ausgebucht - präsentierte Virtualisierungs-Schwergewicht Citrix zahlreiche Neuigkeiten, vor allem Version 5 der Virtual-Desktop-Lösung Xendesktop sowie Identity Federation mittels Opencloud Access. Citrix? Fokus liegt vor allem darauf, den Unternehmen den Weg zur Desktop-Virtualisierung und zur Cloud zu ebnen.
Dank der neuen Lösung Desktop Studio und Wizard-gestützter Installation, so CEO Mark Templeton
in der Keynote, ermögliche Xendesktop 5 (XD5) das Aufsetzen eines XD5-Clients in nur zehn Minuten.
Damit zieht Citrix mit Konkurrent VMware gleich, deren View-Deployment bislang als einfacher gelobt
wurde. Laut Citrix-Angaben lassen sich nun stolze 600 XD5-Clients in 30 Minuten aufsetzen. Die neue
Konsole Desktop Director dient der zentralisierten Verwaltung sowie dem Monitoring und
Troubleshooting. Das XD-Interface wurde überarbeitet und wirkt nun freundlicher. Verbesserungen am
Übertragungsprotokoll HDX (Projekt Nitro) beschleunigen die Audio- und Videoübertragung, das
Drucken geht laut Citrix nun 100-mal so schnell. Die Client-Software Receiver unterstützt nun nicht
nur die Multi-Touch-Eingabe, sondern bietet zudem so nützliche Funktionen wie das Einblenden eines
Mauszeigers bei der Touch-Eingabe, um Abläufe wie Copy and Paste zu erleichtern.
Die Self-Service-Funktion (vormals das Portal "Dazzle") ist nun in den Receiver hineingewandert.
Dieser bietet laut Citrix nun auch Zugriff auf externe Cloud- und SaaS-Anwendungen statt wie bisher
nur auf interne Applikationen und Desktops. Der Xenclient – ein Bare-Metal Client Hypervisor, den
Citrix kurz vor der Synergy Europe auf den Markt gebracht hatte – ermöglicht den Offline-Betrieb
zentral gehosteter Anwendungen mit Synchronisation der Applikationen und Daten, sobald der User
wieder im Unternehmensnetz ist. Xenclient eröffnet damit auch dem anspruchsvollen mobilen "
Knowledge Worker", der nicht ständig online sein kann, die Hosted-Desktop-Nutzung, unterstützt
allerdings in Version 1.0 bislang nur wenige Intel-Vpro-fähige Geräte. Hilfreich: Ein "Desktop
Transformation Model" soll die Virtual-Desktop-Implementierung mittels Best Practices vereinfachen.
XD5 kommt laut Citrix noch dieses Jahr auf den Markt. Mit ihm bestätigt Citrix seine Führungsrolle
in diesem spannenden Markt.
Opencloud Access und Opencloud Bridge – zwei neue Module für die Netscaler-ADCs (Application
Delivery Controller) – sollen Unternehmen den Brückenschlag von der intern gehosteten IT zur
Nutzung Cloud-basierter Services erleichtern, unabhängig von Hypervisor, Netzwerk und Applikation.
Via Identity Federation soll dies die Nutzung der unternehmensinternen User-ID über Cloud-Services
hinweg erlauben und Single Sign-on (SSO) für alle gängigen Cloud-Applikationen liefern. Opencloud
Bridge dient dem Administrator dabei zur Erweiterung der unternehmenseigenen DMZ für den Zugriff
auf Cloud-basierende Ressourcen. Opencloud Access soll ebenfalls noch dieses Jahres auf den Markt
kommen, Opencloud Bridge Anfang 2011.
Auch die ausstellenden Partner hatten zahlreiche Neuheiten im Gepäck. Matrix42 propagierte
Limitless-Workplace-Management, eine umfassende Verwaltungslösung für Citrix- wie auch VMware- und
physische Umgebungen inklusive Service-Katalog für Endanwender, automatischer Provisionierung
virtueller Desktops und integriertem Lizenz- und Asset-Management. RES hat sein Portfolio umgebaut:
Das Reverse Publishing gibt es nun als Einzellösung Virtual Desktop Extender, hinzu kommen der
Powerfuse-Nachfolger Workspace Manager sowie der Automation Manager für die Run-Book Automation mit
über 100 Prozess-Templates. Visionapp präsentierte seine vollautomatisierte
Service-Delivery-Plattform für Aufbau und Betrieb von Private und Public Clouds. Thinprint stellte
neben Performance-Optimierungen namens V-Layer auch Personal Printing vor: Zum Schutz der Ausdrucke
muss sich der Anwender am Drucker authentifizieren. Tricerat zeigte Verwaltungs- und Security-Tools
wie Simplify Profiles.
Neues gab es auch bei den Thin Clients (TCs): Wyse präsentierte den neuen High-Performance-TC
R10L: Der multiprotokollfähige große Bruder des Zero Clients Xenith nutzt das aktuelle Wyse Thin OS
7.0 und soll sich vor allem für anspruchsvolle Anwender in HDX-Umgebungen eignen. Igel zeigte
seinen Universal Desktop Converter. Die aktuellen Linux-TCs der Bremer unterstützen VMware View 4.5
und das Protokoll Spice. Ncomputing will mit dem schlanken, preiswerten TC L300 das
Einstiegssegment erobern.