Backup- und Disaster-Recovery

Wenn Hybrid-Umgebungen zum Problem werden

1. Februar 2012, 12:40 Uhr | Elke von Rekowski
Gefährliche Mischung: Hybrid-Umgebungen stellen IT-Administratoren vor große Herausforderungen (Foto: frank peters - Fotolia.com).

Eine Umfrage in kleinen und mittelständischen Unternehmen bringt es an den Tag: Die Firmen sehen große Backup- und Recovery-Herausforderungen, wenn es um Hybrid-Umgebungen geht. 74 Prozent betrachten dabei den Datentransfer zwischen physischen, virtuellen und Cloud-Umgebungen als größtes Problem.

Das geht aus einer internationale Umfrage hervor, die das Ponemon-Institut im Auftrag von Acronis durchgeführt hat. Befragt wurden IT-Manager von rund 6.000 kleinen und mittelständischen Unternehmen in weltweit 18 Ländern. In Deutschland beteiligten sich 520 Unternehmen an der Studie. Die befragten Unternehmen sehen nach wie vor einen großen Handlungsbedarf im Backup- und DR-Umfeld, besonders im Hinblick auf Hybrid-Umgebungen. Der Studie zufolge suchen Unternehmen generell eine Backup- und Recovery-Lösung suchen, die die Anforderungen sowohl von physischen und virtuellen als auch von Cloud-Umgebungen abdeckt. Für die überwiegende Mehrheit der deutschen IT-Manager (68 Prozent) bietet eine solche umfassende Lösung für hybride Infrastrukturen das größte Optimierungspotenzial im Bereich Backup und DR. Das deckt sich mit den internationalen Ergebnissen, hier liegt der Wert bei 76 Prozent.

Zentrale Backup- und DR-Probleme in hybriden Umgebungen sehen die Befragten zu 74 Prozent beim Transfer von Daten, zu 66 Prozent bei den Kosten und zu 38 Prozent bei der Komplexität. Auch wenn der Wunsch nach einer konsistenten Lösung besteht, nutzen 49 Prozent der befragten deutschen Unternehmen heute immer noch mehr als ein Backup-Tool. Diese Praxis führt zu einem komplexen Disaster-Recovery-Prozess. Dabei setzten im Jahr 2011 sogar 22 Prozent der Unternehmen mindestens vier verschiedene Backup-Lösungen ein, in 2010 waren es lediglich 14 Prozent, die hier eine so hohe Anzahl von Tools verwendeten.

Erschwerend kommt im Hinblick auf die Backup-Anforderungen bei den deutschen Unternehmen hinzu, dass hier deutlich mehr zu sichernde Daten anfallen als im internationalen Vergleich. Nach Angaben der Unternehmen sind täglich neue Daten in einer Größenordnung von 173 GB zu sichern. Nur Japan liegt hier mit 187 GB darüber, während der weltweite Durchschnitt bei lediglich 110 GB liegt. Durchschnittlich muss ein Mittelständler damit jährlich rund 40 TB neue Daten sichern und in Deutschland sogar rund 63 TB.

Trotz dieser angeführten Herausforderungen stehen deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich gut da. Hierzulande sind immerhin 70 Prozent der Befragten überzeugt, dass sie mit ihrer Backup- und Disaster-Recovery-Strategie bestens auf Disaster-Fälle vorbereitet sind. Bei der Untersuchung im Jahr 2010 lag dieser Wert noch bei lediglich 58 Prozent. Im internationalen Durchschnitt teilen diese Überzeugung nur 50 Prozent. Deutsche mittelständische Unternehmen messen dem Thema Backup und Disaster Recovery generell eine sehr hohe Priorität bei. Das zeigt sich auch daran, dass 71 Prozent der befragten IT-Manager bestätigten, in die Themenkomplexe Backup-Lösungen und -Prozesse sei auch die Unternehmensführung involviert. Auf internationaler Ebene war dies nur bei 52 Prozent der Befragten der Fall. 78 Prozent der deutschen IT-Manager gehen zudem davon aus, dass sie Daten im Fall einer Downtime schnell wiederherstellen können. »Die Studie zeigt klar: Deutsche Unternehmen stehen im internationalen Vergleich sehr gut da«, sagt Michael Hon-Mong, Geschäftsführer von Acronis,. Das bedeute jedoch nicht, das imBereich Backup und DR hier keine Aktivitäten mehr vonnöten seien. Denn Aufgrund der zunehmenden Virtualisierung und der verstärkten Nutzung von Cloud-Services werde die Implementierung einer adäquaten Disaster-Recovery-Strategie immer komplexer.

Im internationalen Durchschnitt veranschlagen die Unternehmen die durch System-Ausfallzeiten verursachten jährlichen Kosten der Umfrage zufolge übrigens mit rund 365.000 US-Dollar, in Deutschland liegt dieser Wert sogar bei 430.000 US-Dollar.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Acronis Germany GmbH

Matchmaker+