»Da es sich um Produkte handelt, die dem Kunden gut erklärt werden müssen, gibt es hier gute Chancen für kleinere Händler«, so Welsh. Die Kunden müssten verstehen, dass sie mit den Speicherlösungen einen echten Mehrwert erhielten. Dagegen würden sich Etailer eher schwer tun, solche erklärungsbedürftigen Produkte zu verkaufen. »Etailer sind für unser Geschäft ein wichtiger Bestandteil«, erklärt Welsh zu dem Thema. »Auch wenn wir den Hauptteil unseres Umsatzes noch über den stationären Handel erzielen, ist es unsere Strategie, beide Kanäle zu unterstützen.« Wegen des breiten Warenangebots habe Western Digital generell einen sehr ausbalancierten Channel. Die Gefahr einer Rivalität zwischen stationären WD-Resellern und Etailern schätzt Welsh daher auch als recht gering ein: »Wir investieren große Summen in das stationäre Geschäft, das sehen auch unsere Händler.« Sein Credo: Nur wer das richtige Gleichgewicht zwischen On- und Offline herstelle, könne langfristig erfolgreich sein.
Diese vorausschauende Herangehensweise zeichnet für Welsh auch den Onlinestore von Western Digital aus, mit dessen Eröffnung der Hersteller auch Mitte 2009 für einige Aufregung sorgte. »Wir betrachten den Webstore vor allem als ein Stück Bequemlichkeit für Kunden, die keinen Händler in der Nähe haben oder ein bestimmtes Produkt im Handel nicht erhalten können«, so der Manager. Als Wettbewerber zu den eigenen Händlern sehe man sich mit dem Onlinestore dagegen bestimmt nicht. »Dafür sorgt schon unsere Pricing-Strategie, die deutlich über den Preisen der echten Etailer liegt« berichtet Welsh.
Mit Optimismus blickt der Western Digital-Vizechef nun auf das bevorstehende Jahresendgeschäft. »Für das Weihnachtsgeschäft habe ich ein sehr gutes Gefühl«, so Welsh: »Auch der Handel sagt uns, dass die Aussichten gut sind und gerade Home-NAS ist ein sehr heißes Thema.« Zwar gebe es regionale Unterschiede. So seien gerade die deutschen Kunden beim Thema Media Player lange Zeit etwas zurückhaltender gewesen. Doch inzwischen hole die Nachfrage hier merklich auf. »Wir sind im Hinblick auf das Geschäft in Europa sehr optimistisch«, erklärt der WD-Manager. Selbst zum Höhepunkt der Finanzkrise habe der Hersteller in dieser Region seinen Wachstumskurs ungebrochen fortgesetzt.