Bei hochwertigen Kategorie-8.1- oder -8.2-Kupferkabeln mit Bandbreiten zwischen 25 und 40 GBit/s müssen die Planungen zudem auf Längenrestriktionen Rücksicht nehmen. Dort dürfen Leitungssegmente statt der bei niedrigen Geschwindigkeiten üblichen 100 Meter nur zwischen 25 und 30 Meter lang sein, in Ausnahmen, also bei besonders hochwertigen Komponenten, kann man die Bandbreite von 25 GBit/s auch normkonform auf bis zu 50 Metern erweitern. Dies erfordert eine komplett andere Herangehensweise an die Planung der Verkabelung und Verteilung. Auch für die PoE-Stromversorgung der Access Points über das Kupferkabel sollten die Leitungssegmente nicht zu lang ausgelegt sein, um Verluste möglichst gering zu halten.
Mehr Wärme in manchen Racks
Die PoE-Versorgung solch leistungsfähiger Access Points stellt ebenfalls besondere Anforderungen: Sowohl der Switch als auch die Verkabelung müssen dem Standard IEEE 802.3bt-2018 (auch 4PPoE) genügen, der bis zu 100 W PoE-Leistung unter Einbeziehung aller vier Adernpaare der Leitung bereitstellen kann.
Dies bedeutet Switch-seitig folgerichtig auch eine höhere Wärmeentwicklung, die im 19-Zoll-Schrank oder in den entsprechenden Netzwerk- und Server-Räumen meist zusätzliche Kühlmaßnahmen erforderlich macht.
Umfangreiche Planung und Ausleuchtung nötig
Diese Argumente zeigen, dass die Implementierung einer schnellen und zuverlässigen WLAN-Infrastruktur aufwendige Umbaumaßnahmen mit sich bringt. Aus diesem Grund ist eine umfangreiche Planung unabdingbar. Bevor nicht durch Simulationen der WLAN-Ausleuchtung im gesamten Gebäudekomplex ermittelt ist, welche Positionen für die Montage der Access Points optimal sind, ergibt es keinen Sinn, mit den Umbauarbeiten zu starten. Erst dann kann der Planer nämlich auch ermitteln, welche Kabelwege unter Einhaltung der Längenrestriktionen möglich und sinnvoll sind. Solch komplexe Projekte sollten generell in Zusammenarbeit mit einem geeigneten Fachbetrieb ablaufen, da nur erfahrene Netzwerktechnik-Fachleute das nötige Fachwissen mitbringen, um tatsächlich sämtliche Faktoren angemessen zu berücksichtigen.
Fazit: Digitalpakt nutzen und in die Zukunft starten
Ein Schulnetz fit für die Zukunft zu machen, ist ohne Zweifel aufwendig, zur Nutzung moderner Lehr- und Arbeitstechniken jedoch unabdingbar. Da eine Schule die erforderlichen Kosten in der Regel nicht selbst tragen kann, hat die Politik 2019 den sogenannten Digitalpakt eingeführt. Mit einem Budget von rund fünf Milliarden Euro unterstützt und fördert der Digitalpakt die Digitalisierung von Schulen. Aktuell ist ein Großteil des verfügbaren Budgets allerdings noch immer nicht abgerufen worden.
Schulen haben also – vorausgesetzt, sie legen schlüssige Konzepte vor – noch alle Chancen, jetzt die Gelegenheit zu ergreifen und sich durch eine neue Netzwerkinfrastruktur für die Zukunft zu rüsten. Nur so lassen sich die vielerorts bereits vorhandenen Endgeräte auch gewinnbringend nutzen, und der Lernbetrieb lässt sich ohne Frust bereichern.
Bei Planung und Erstellung der erforderlichen Konzepte sollten sich Schulen generell Hilfe von Spezialisten holen. Unternehmen wie die DTM Group sind in diesem Umfeld bereits viele Jahre tätig und kennen sowohl die Bedürfnisse der Schulen als auch die Anforderungen der Antragsprozesse in jedem Detail.
Andreas Köppl ist Geschäftsführer von LANconcept Moll in der DTM Group.