Univention Corporate Server 3.1 mit Samba 4.0 und integriertem App-Store

Windows-Server-Alternative auf Open-Source-Basis

9. Januar 2013, 11:20 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Das Bremer Softwarehaus Univention hat mit seinem Univention Corporate Server (UCS) 3.1 ein Server-Betriebssystem samt integriertem App-Store vorgestellt. Als möglichst einfach bedienbare IT-Infrastrukturlösung soll UCS 3.1 den Unternehmen dabei den Brückenschlag zwischen interner IT und Nutzung von Cloud-Services erleichtern. Das Softwarepaket umfasst zudem Samba 4 zur Bereitstellung für Active-Directory-kompatible Domain-Services sowie ein Werkzeug für die Migration von AD auf UCS. 

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Nach der Abkündigung des preisgünstigen Windows Small Business Servers (SBS) durch Microsoft – der Nachfolger ist der Windows Server 2012 in der Essentials Edition – will es Univention Unternehmen, Behörden und Schulen erleichtern, auf eine Open-Source-Alternative umzusatteln, so Univention-Geschäftsführer Peter Ganten im LANline-Interview. Man habe früher eher auf Umgebungen mit mehreren Tausend Benutzern gezielt, so Ganten, die neue UCS-Version eigne sich aber durchaus als SBS-Alternative für Unternehmen ab 30 Mitarbeitern. Dank des neu integrierten App-Stores könne das Unternehmen sich sein Software-Bundle dabei selbst nach Bedarf zusammenstellen.

Der neue App-Store namens App Center soll es IT-Organisationen erleichtern, Anwendungen lokal oder aber in der Cloud zu testen und zu betreiben. UCS diene dabei als Plattform, die eine interne IT-Landschaft mit der externen Cloud-Welt verknüpft. Der App-Store umfasst bislang nur eine Hand voll Lösungen, soll aber nach Angaben des Univention-Chefs Ganten im Lauf des Jahres auf einen Bestand von rund 50 Softwarepaketen anwachsen.

Bereits verfügbar sind neben Univentions hauseigener Thin-Client-Lösung Univention Corporate Client (UCC) das Dokumenten-Management-System Agorum Core Pro, die File-Sharing-Lösung Owncloud, Open-Exchange Server, SEP Sesam Backup, das CRM-Werkzeug (Customer Relationship Management) SugarCRM sowie die Collaboration-Plattform Zarafa (siehe www.univention.de/produkte/ucs/app-katalog/). Als nächste Erweiterung werden laut Ganten VoIP-Lösungen folgen.

Die in UCS 3.1 verwendete Samba-4-Version entspricht laut Univention-Angaben „weitgehend“ dem offiziellen Release Samba 4.0. Ergänzt wird diese Directory-Lösung um ein Migrations-Tool, das Benutzerkonten und Gruppenrichtlinien aus Microsofts Active Directory automatisch nach UCS überführt. Administratoren sollen damit ein bestehendes Active Directory schnell durch UCS ersetzen können, ohne Windows-Clients erneut in die Domäne einbinden zu müssen.

UCS 3.1 bringe aktualisierte Versionen der Virtualisierungssoftware Xen oder des Verzeichnisdienstes OpenLDAP mit, zudem ein neues Modul zur Netzwerkkonfiguration, das die Verwaltung von Netzwerkeinstellungen für virtualisierte Gastbetriebssysteme vereinfachen soll. Außerdem lasse sich die Benutzeroberfläche des Management-Tools nun besser individualisieren. Der Linux-Kernel wurde auf Version 3.2.30 aktualisiert.

UCS 3.1 steht als DVD-ISO für i386 und amd64 zur Verfügung. Testversionen finden sich unter www.univention.de/download-und-support/. Die kommerzielle UCS-Lizenz kostet für 50 Mitarbeiter 985 Euro mit Installations-Support und 1.885 Euro mit Standard-Support, jeweils mit einjährigem Wartungsvertrag.

Univention Corporate Server 3.1 soll es kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Schulen und Behörden erleichtern, ihre interne IT mit Cloud-Services zu verknüpfen. Bild: Univention

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