Viele Unternehmen nutzen noch immer Magnetbänder für Backup- und Archivierungsaufgaben, haben aber Probleme, wenn tatsächlich mal auf die alten Daten zugegriffen werden muss.
Eine Umfrage von Kroll Ontrack unter mehr als 720 IT-Spezialisten verschiedener Unternehmen in den USA, Großbritannien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Polen zeigt, dass Magnetbänder weiterhin gerne für Datensicherungen genutzt werden. 62 Prozent der Befragten gaben an, sogar ihre täglichen Backups würden auf Tapes landen. Problematisch ist hier, dass die Unternehmen riesige Mengen an Bändern anhäufen und sich oft schwertun, bestimmte Daten zu finden, wenn sie für Gerichtsverfahren, interne Untersuchungen oder für die Erfüllung von Compliance-Vorgaben gebraucht werden. Zudem ist vielfach unklar, ob sich überhaupt noch auf die teils seit Jahren herumliegenden Speicher zugreifen lässt.
Wie die Umfrage ergab, lagert gut ein Drittel der Unternehmen mehr als 100 Archiv-Bänder. Deren Durchschnittsalter ist zudem ziemlich hoch: Bei 55 Prozent liegt es über fünf Jahren, bei 34 Prozent bei bis zu zehn und 21 Prozent haben sogar noch ältere Tapes im Bestand. Das muss zwar nicht bedeuten, dass die Daten nicht mehr lesbar sind, doch wenn ein Band viele Schreib- oder Lesevorgänge durchlaufen hat und schlecht gelagert wurde, kann es Probleme geben.
Bei 30 Prozent der Unternehmen wird einigermaßen regelmäßig nach der Wiederherstellung von Daten auf Magnetbändern verlangt, also zumindest monatlich. Weitere 32 Prozent müssen sich mehrmals im Jahr mit Restore-Prozessen befassen, der Rest sogar noch seltener. Dabei kommt es oft darauf an, dass die nachgefragten Daten schnell bereitgestellt werden – was vielfach scheitert. 22 Prozent der Befragten meinten etwa, sie würden auf Anfragen nicht so reagieren können, wie es notwendig sei; sie könnten die gewünschten Daten nicht immer lokalisieren oder den Zugriff auf sie sicherstellen. Weitere 30 Prozent bemängelten, nicht alle Informationen über die im Archiv gespeicherten Daten zu haben.