Im Vergleich: MPLS und SD-WAN

Zugvögel im Unternehmensnetz

23. April 2024, 7:00 Uhr | Autor: Olaf Hagemann | Redaktion: Jörg Schröper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Automatismen erleichtern das Netzwerk-Management

Daneben bietet eine SD-WAN-Lösung weitere Vorteile. Sie erkennt selbsttätig Applikationen und kann so die QoS-Parameter des Datenverkehrs automatisch optimieren. Dadurch erhalten die Anwender wichtiger Applikationen immer bestmögliche Leistung. Ebenso automatisiert erfolgt die Einbindung von Cloud-Services der Cloud-Provider. 

Dabei wählt das SD-WAN stets den jeweils besten Transportweg für den Datenverkehr. Dies kann mal das Internet sein, einmal eine bestehende MPLS-Leitung, einmal – etwa bei einer Netzwerkstörung – der Mobilfunk. So kann die IT-Abteilung die Anbindung von Standorten unterbrechungsfrei auslegen, ohne dass die Kosten explodieren. Für die meisten Einsatzfälle im Unternehmensalltag ist SD-WAN damit die intelligentere, kostengünstigere und leichter verwaltbare Netzwerkvariante. 

Um dem Administrationsteam die Arbeit zu erleichtern, sollte eine SD-WAN-Lösung neben Cloud-basierendem Management auch das Monitoring der Applikationsperformance unterstützen. Für das Netzwerkteam ebenfalls wichtig: Nutzt das Unternehmen eine Network Fabric für den automatisierten Netzwerkbetrieb, lässt sich dies per SD-WAN bis zu den Zweigstellen erweitern. Das Ergebnis ist eine optimierte Leistung mit einheitlichem Management vom Datacenter über das Campus-LAN bis zum Netzwerkrand (Edge). Zugleich erhöht eine Fabric die Sicherheit durch granulare Netzwerk-Segmentierung. Auch diese lässt sich nun bis zum Edge ausdehnen. Das beugt lateralen Bewegungen vor und minimiert die potenziellen Auswirkungen eines seitlichen Angriffs.

Fazit: Bahn und Flugzeug gemeinsam

MPLS hat nach wie vor seine Berechtigung, wenn es darum geht, Standorte mittels eines bewährten, wenn auch kostenintensiven „Schienennetzes“ dauerhaft mit maximaler Dienstgüte und Verlässlichkeit zu verbinden. SD-WAN wiederum sorgt für die flexible, performante und kostengünstige Vernetzung von Unternehmenszentrale, Niederlassungen, Home-Offices und Cloud-Instanzen. Damit überflügelt das SD-WAN die altbewährte MPLS-Technik bei vielerlei Einsatzfällen. 

Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken ist der Schnellzug heute kaum zu schlagen – aber abseits solcher dedizierter Fernstrecken und insbesondere in der Wolkenwelt hat das Flugzeug die Nase vorn. Es hat seine Gründe, dass Zugvögel – anders als der Name es scheinbar suggeriert – den Luftweg wählen und nicht die Schiene. An ihnen nimmt sich der Datenverkehr heute ein Beispiel – und hebt direkt in die Wolken ab. Dank „State of the Art“-SD-WAN-Technik mit Cloud-basierender Observability haben die Datenpakete immer genug Luft unter den Flügeln.

Olaf Hagemann ist Director of Systems Engineering DACH bei Extreme Networks.

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