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Pure Storage-Studie zeigt Handlungsdruck auf Unternehmen

Datensouveränität wird zum Geschäftsrisiko

Eine internationale Studie von Pure Storage und der University of Technology Sydney (UTS) kommt zu dem Ergebnis, dass geopolitische Entwicklungen und neue regulatorische Anforderungen die Datensouveränität zu einem kritischen Geschäftsrisiko machen. Unternehmen weltweit sehen sich demnach gezwungen, ihre Datenstrategien grundlegend zu überdenken.

Autor: Diana Künstler • 14.11.2025 • ca. 1:45 Min

Datensouveränität
© Ayhan Turan – shutterstock.com

Eine von Pure Storage beauftragte Studie in Kooperation mit der University of Technology Sydney (UTS) kommt zu dem Schluss, dass sich Datensouveränität zunehmend als kritischer Risikofaktor für Unternehmen etabliert. Befragt wurden Entscheider aus neun Ländern, darunter Deutschland, Großbritannien, Indien und Japan. Die Mehrheit der Unternehmen sehe sich durch geopolitische Instabilität, neue Vorschriften und technologische Abhängigkeiten unter Druck gesetzt, Speicherorte und Datenarchitekturen grundlegend zu überdenken.Die Unsicherheit über die Verfügbarkeit internationaler Cloud-Dienste hat laut Studie dazu geführt, dass 100 Prozent der Befragten die Standortwahl ihrer Daten neu bewertet haben. Die Gefahr, dass Dienste aus politischen Gründen unterbrochen oder eingeschränkt werden, sei längst nicht mehr hypothetisch. In mehreren Fällen hätten bereits juristische oder politische Maßnahmen Einfluss auf internationale Datenzugriffe genommen.

Vertrauen und Reputationsschutz als zentrale Themen

92 Prozent der Studienteilnehmer befürchten Reputationsschäden, 85 Prozent sehen den Verlust von Kundenvertrauen als größte Folge mangelnder Souveränitätsstrategien. Unternehmen seien laut der Studie zunehmend gefordert, nachvollziehbare Maßnahmen zur Sicherung sensibler Daten zu ergreifen – nicht zuletzt, um regulatorische Sanktionen und operative Störungen zu vermeiden.

Unternehmen setzen auf differenzierte Strategien

78 Prozent der befragten Unternehmen verfolgen bereits differenzierte Datenstrategien, um der zunehmenden Komplexität zu begegnen. Dazu zählen Multi-Service-Provider-Architekturen, die Nutzung souveräner Rechenzentren sowie die Integration spezifischer Data-Governance-Anforderungen in Verträge und Geschäftsbeziehungen. Diese Maßnahmen sollen helfen, Risiken besser zu kontrollieren und gleichzeitig gesetzliche sowie operationale Anforderungen zu erfüllen.

Regulatorische Anforderungen verschärfen die Lage

Mit Blick auf gesetzliche Vorgaben wie DORA, DSGVO, den EU AI Act oder nationale Datenschutzgesetze in Asien sei eine strategische Vorbereitung auf künftige regulatorische Entwicklungen unabdingbar. Unternehmen, die proaktiv auf Data-Governance und technische Resilienz setzen, könnten sich einen langfristigen Wettbewerbsvorteil sichern.

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Hybride Strategien als praktikabler Weg

Die Studienautoren und Pure Storage sprechen sich für einen ausgewogenen Ansatz aus: Kritische Workloads sollten in souveränen Infrastrukturen betrieben werden, während für weniger sensible Prozesse weiterhin Public-Cloud-Lösungen in Betracht gezogen werden könnten. Voraussetzung sei eine umfassende Risikoanalyse auf Basis von Datenkritikalität, regulatorischen Anforderungen und operativen Abhängigkeiten.

Souveräne Infrastruktur im Spannungsfeld von Energie und Technologie

Der Aufbau souveräner Rechenzentren wird laut Studie zwar als erforderlich betrachtet, bringe jedoch auch ökologische und logistische Herausforderungen mit sich. Der weltweit steigende Energiebedarf für Rechenzentren erfordere besonders energieeffiziente Architekturen, um Nachhaltigkeit und Datenkontrolle in Einklang zu bringen.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Empfohlen wird ein strukturierter Prozess, der mit einer systematischen Risikobewertung beginnt, hybride Architekturen berücksichtigt und lokale wie internationale Compliance-Anforderungen integriert. Unternehmen sollten Anbieter souveräner Dienste gezielt auf rechtliche Unabhängigkeit, operationale Resilienz und Ausstiegsoptionen hin prüfen.