Geschäftsprozesse im Blick
Geschäftsprozesse im Blick. Mit massgeschneiderten Softwarelösungen regeln Unternehmen ihre geschäftlichen abläufe, um erfolgreicher agieren zu können. Die Produktangebote für das Business Process Management sind indes noch uneinheitlich.

Geschäftsprozesse im Blick
Workflow Management und Anwendungsintegration
Mit Produktpaketen für BPM werben häufig Hersteller aus zwei Bereichen: Enterprise Application Integration (EAI) und Workflow Management. Bei EAI geht es um den Austausch von Daten zwischen Applikationen, die gemeinsam einen geschäftlichen Zweck erfüllen. Bei Workflow Management stehen hingegen dokumentenbasierte Benutzerinteraktionen im Fokus.
Workflow-Lösungen mit BPM-Anspruch realisiert zum Beispiel Marco Diehl, IT-Manager bei dem Finanzdienstleister Citigroup in Frankfurt. Mit Software des Anbieters Filenet sorgt er für Anwendungen im Kreditkartengeschäft, bei der Hausfinanzierung und der Vertragsinventarisierung. Die Möglichkeiten, Prozesse zu simulieren und zu analysieren, sind für ihn dabei wichtig. Die einschlägigen Dokumente verwaltet er mit Hilfe der Enterprise-Content-Management-Software von Filenet. Erfasst und modelliert werden die Prozesse in seinem Zuständigkeitsbereich zusammen mit den Endanwendern im Rahmen des Zeichenprogramms Visio von Microsoft. Eine EAI-Lösung mit BPM-Touch gibt es bei dem Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen. CIO Michael Neff nutzt dort Software des EAI-Herstellers See Beyond, um seinen selbst entwickelten Web Shop mit der ERP-Software von SAP zu verbinden. Auch Logistik-Funktionen im Ersatzteilwesen integriert er mit dieser Middleware. Über Datenaustausch hinaus nutzt er die Möglichkeiten des EAI-Pakets, die Prozesse während der Ausführung zu überwachen. »Mit der Software von See Beyond konnten wir 30 Prozent einsparen, weil wir auf Schnittstellenprogrammierung vielfach verzichten konnten«, freut sich der CIO.
Neben Spezialisten aus den Bereichen Workflow Management und EAI sind auch Infrastruktursoftware-Riesen wie BEA, IBM oder Microsoft in Sachen BPM mit dabei. Große Applikationshersteller wie Oracle und SAP sind ebenfalls auf den Zug aufgesprungen: Sie arbeiten daran, ihre Softwaresysteme in Web Services zu zerlegen, die sich dereinst flexibel zu Applikationen kombinieren lassen sollen, um den zu unterstützenden Geschäftsprozessen besser gerecht zu werden. Vorgefertigte Applikationen für betriebswirtschaftliche Aufgaben seien bislang zu starr gewesen, urteilt Wolfram Jost, Produktvorstand bei dem Saarbrücker Softwarehaus IDS Scheer. Vom Wandel zu Web Services erwartet er künftig mehr Flexibilität und die Chance, den Prozessgedanken ins Zentrum des Geschehens zu rücken.