Geschäftsprozesse im Blick (Fortsetzung)

Business-Ebene hat Vorrang
Die Aris-Modelle dienten zunächst dem Zweck, die Abläufe zu dokumentieren. Auf dieser Basis wurden dann Softwaresysteme aufgebaut, die die Angestellten bei ihrer Arbeit unterstützen. Die Ausführung der Applikationen überwacht Schwarzin mit Hilfe des Werkzeugs Process Performance Management (PPM) aus der Aris-Produktlinie. Bezugspunkte bilden das Betriebsführungssystem, das sich auf eine Ingres-Datenbank stützt, Software für Dokumenten- und Worflow-Management des Herstellers Documentum sowie ein Data Warehouse auf Basis der Software SAP BW für Applikationen des Betriebswirtschaftspakets R/3. Das PPM-System verfolgt kontinuierlich den Trend und überträgt die ermittelten Kennzahlen ins Data Warehouse. Für die sieben erwähnten Prozesse gibt es derzeit mehr als 100 Kennzahlen. Über ein Management-Cockpit können autorisierte Benutzer per HTML zugreifen. Im Fokus der PPM-Lösung steht die Erreichung von gesetzten Zielen, was anhand der Kennzahlen beurteilt wird. Die Ergebnisse werden derzeit vierteljährlich in Statusgesprächen auf Management-Ebene diskutiert. Zweck ist es, Schwachstellen zu erkennen, Ursachen zu analysieren und mit den Fachbereichen verbessernde Maßnahmen einzuleiten. »Der Nutzen liegt für uns in einer höheren Sicherheit und Verfügbarkeit des Kernkraftwerks«, resümiert Schwarzin. Durch Ausfallzeiten würden schnell hohe Summen zusammenkommen. Dank des Prozesscontrollings ließe sich frühzeitig und proaktiv reagieren. Eine Quantifizierung in Euro und Cent sei jedoch nicht möglich, räumt der Controller ein.
Beim Prozess-Controlling kommt es IDS-Manager Jost zufolge darauf an, Kennzahlen auf einer betriebswirtschaftlichen Ebene zu ermitteln und sie der Verarbeitungslogik zuzuordnen. Unter dem Begriff Business Activity Monitoring (BAM) laufende Ansätze von EAI-Anbietern nähmen hingegen mehr eine IT-Sicht der Dinge ein. »Die Treppe wird von oben gefegt«, betont Jost.