Zum Inhalt springen
Deutsche Top IT-Standorte (Folge 6): Region Stuttgart

IT-Platzhirsch im Schwabenland

Die Region Stuttgart ist zwar in erster Linie geprägt von der Automobilindustrie und deren Zulieferern. Doch von der Nähe zu dieser Branche profitieren auch viele, meist mittelständische ITK-Unternehmen. Neugründungen und exandierende IT-Firmen werden von vorbildlichen Initiativen unterstützt.

Autor:Redaktion connect-professional • 26.11.2008 • ca. 1:35 Min

Stuttgarter Skyline: Kernstück der Automobilindustrie

Große Namen in der Schwabenmetropole

Erst wenige Tage ist es her, da verkündete KPN International, eine Tochter des niederländischen Netzbetreibers KPN, dass sie Glasfaserleitungen für den neuen Service »Glasfaser Direkt« verlegt hat. Firmenkunden können nun den neuen Fibre-to-the-office (FTTO) Service buchen und dann Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s bei Datendiensten nutzen. Ort des Geschehens: Der Stuttgarter Stadtbezirk Vahingen, wo sich unter anderem ein Teil des Campus der Universität Stuttgart befindet. Auch Institute der Fraunhofer Gesellschaft, des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums und der Max-Planck-Gesellschaft sind in der Nachbarschaft. Auch die Deutschland-Zentralen von IBM, Lenovo und Debitel sind hier ansässig. Kurzum: Hier wird geforscht und entwickelt – ein leistungsfähiges Glasfasernetz kommt da wie gerufen.

Überhaupt stehen Forschung und Entwicklung weit oben in der Schwabenmetropole und die IT-Wirtschaft ist hiervon ein fester Bestandteil. Drei der fünf größten IT-Unternehmen Baden-Würtembergs sind im Raum Stuttgart ansässig: IBM, Alcatel Lucent und – vor den Toren der Stadt in Böblingen - Hewlett-Packard. Rund 35.000 Menschen sind alleine bei diesen Firmen angestellt, wenn auch nicht alle in Stuttgart selbst. Den Löwenanteil der IT-Unternehmen in Badem Würtemberg – konkrete Zahlen für die Stadt Stuttgart konnten uns das Wirtschaftsförderungs-Amt und die IHK leider nicht nennen – machen dabei übrigens Softwareanbieter aus, auf die 76 Prozent des Gesamtumsatzes und 72 Prozent aller Beschäftigten entfallen. Ein einziges Unternehmen – die Walldorfer SAP AG – trägt bei den Arbeitsplätzen allerdings zu rund 50 Prozent zu den Beschäftigtenzahlen bei. Jobsuchende, die mit einem Umzug ins Schwabenland liebäugeln, haben laut Wirtschaftsförderung besonders dan gute Chancen, wenn es sich um Informatiker und Wirtschaftsingenieure mit einschlägiger Berufspraxis handelt.

Mit einem Anteil von rund 30 Prozent an der Wertschöpfung des Bundeslandes Baden-Württemberg ist die Region Stuttgart der wirtschaftliche Motor des Landes. Mit einem vergleichsweise hohen Anteil von gut 44 Prozent ist jedoch nicht die IT-Branche, sondern das produzierende Gewerbe die tragende Säule der Wirtschaft in der Region Stuttgart. Fahrzeugbau, Maschinenbau und Elektrotechnik sind nach wie vor die Schlüsselbranchen des Wirtschaftszentrums Region Stuttgart. Über die Hälfte aller produzierten Güter sind für den Export bestimmt. Zum Vergleich: In den hier führenden Städten Frankfurt und Düsseldorf wird die Wirtschaftsleistung zum überwiegenden Teil im Dienstleistungsbereich erbracht – in Frankfurt zu 83,7 Prozent, in Düsseldorf zu 86,2 Prozent.