Qimonda hofft und bangt um seine Existenz
Der Chef des Halbleiterkonzerns Infineon hat sich optimistisch über die Chancen für einen Verkauf der Speicherchiptochter Qimonda geäußert. Doch der defizitären Speichersparte droht nun das Geld auszugehen.
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Am Rande der Branchenmesse electronica hat Infineon-Chef Peter Bauer verkündet, dass er an eine Lösung für Qimonda glaube. Er verhandele weiterhin mit Interessenten für den angeschlagenen Speicherchiphersteller, an dem Infineon noch 77,5 Prozent hält. »Wir glauben, wir haben gute Chancen die Verhandlungen abzuschließen.« Nach wie vor gelte, dass Infineon bis zum Jahresende die Mehrheit loswerden wolle. Der Rest werde nur zur Not an die Aktionäre verschenkt. Zur Anzahl der Interessenten wollte sich Bauer nicht äußern. Zuletzt hatte er von zwei bis vier möglichen Käufern berichtet. Am aussichtsreichsten seien die Gespräche mit dem Konkurrenten Micron, hieß es aus dem Aufsichtsrat von Infineon. Allerdings leidet der US-Konzern ebenfalls unter der Branchenkrise und muss deshalb sparen. Die Verhandlungen ziehen sich bereits über Monate hin. Bauer wollte sich auf die Frage, ob Qimonda angesichts der hohen Verluste und der anhaltenden DRAM-Krise vor einer Insolvenz stehe, nicht äußern. Er räumte allerdings ein, die Krise habe Qimonda und seine Konkurrenten schwer erwischt.
»Die Zeiten sind schlechter als wir je erwartet haben.« Der Konzernchef bekräftigte, Qimonda brauche nicht mit einer Finanzspritze aus dem Mutterhaus rechnen. »Wir sind zwei Firmen, die haushalten müssen, mit dem was sie haben«, sagte Bauer. »Wir brauchen unser Cash selber.« Auch eine mögliche Bürgschaft schloss er aus. Das Infineon-Kerngeschäft sei gut gerüstet, um durch die aktuelle Wirtschafts- und Halbleiterkrise zu gelangen.